Year, meine erste Artikelreihe „10 Fehler beim Fernstudium“ neigt sich dem Ende zu und wie heißt es so schön? – Das Beste kommt zum Schluss ;)! Naja, das Sommersemester hat zwar gerade erst begonnen und es liegt noch ein Haufen Arbeit vor mir und vielen anderen Fernstudenten, aber Fernstudieren soll ja schließlich auch Spaß machen. Ich weiß, Spaß und Fernstudium – passt das überhaupt zusammen?
Nun, vor dem ersten Studienpaket und den Lernalltag waren meine Vorstellungen vor Fernstudium noch ziemlich rosarot, ich habe mich darauf gefreut und muss im nachhinein aber zugeben, dass ich mit nicht wirklich bewusst war, was mit dieser Entscheidung auf mich zukommen würde. Das erste Semester war hart (obwohl ich keine Prüfung mitgeschrieben habe) und vor allem erkenntnisreich. Es war geprägt von Lernstress, Enttäuschungen und einem schlechten Gewissen.
Aber ein Gutes hatte es: Nach dem ersten Semester weiß ich, worauf es ankommt und habe diese Artikelreihe auch ein bisschen dazu verwendet, meine eigenen Fehler zu analysieren und Ansätze für Verbesserungen zu finden. Ich bin eigentlich eine ziemlich zielstrebige Person und versuche vieles perfekt und von Anfang an richtig zu machen. Dass das nicht immer möglich ist, und vor allem nicht in völlig neuen Situationen, wie es das Fernstudium für mich war, nahezu unmöglich ist, wurde mir im nachhinein bewusst.
Ich bin nicht perfekt und das erste Semester war ein Chaos. Das Fernstudium ist mir sehr ernst, aber ich lebe besser damit, mich persönlich nicht so ernst zu nehmen. Fehler sind dazu da, um aus ihnen zu lernen. Und auch Ziele sind dazu da, immer wieder neue Wege zu entdecken, die einen zum Ziel führen. Manchmal fängt man nicht nur an, an sich selbst zu zweifeln, sondern zweifelt in schwierigen Situationen sogar das Fernstudium an. Habe ich wirklich den richtigen Studiengang gewählt? War die Fernuni Hagen die richtige Hochschule für mich? War das Fernstudium die richtige Idee? Sollte ich vielleicht abbrechen?
Solche Gedanken kommen schnell auf, schließlich stürzt man ich oft vorschnell in ein Fernstudium, ohne richtig einschätzen zu können, worauf man sich da einlässt. Wie denn auch? Ich habe zuvor noch nie ein Fernstudium gemacht und wusste wirklich nicht, wie nachhaltig diese Entscheidung meinen Alltag und viele Jahre meines Lebens beeinflussen würde. Denn darum geht es: Ein Fernstudium beeinflusst unmittelbar den Alltag und das nicht nur für einige Tage oder Wochen, sondern für mehrere Jahre.
Schnell stellt man fest, dass es sich nicht so einfach in den Alltag integrieren lässt. Arbeit, Familie, Partnerschaft und Hobbys sind schon ziemlich zeitfüllend und ein Fernstudium ist nun mal kein Zuckerschlecken, sondern Arbeit. Und manchmal nervt es auch. Nach einem harten Arbeitstag würde mal viel lieber vor dem Fernseher ausspannen und am Wochenende shoppen gehen oder etwas mit der Familie unternehmen. Aber der Berg Studienhefte lernt sich nicht von alleine…
Ein Fernstudium kann schnell zur Belastung und einer regelrechten Qual werden, wenn man einige Dinge außer Acht lässt. Neben dem richtigen Motivatonshintergrund für das Fernstudium, einer klaren Zielsetzung, einer überlegten Modulauswahl und einem Zeitplan, muss man vor allem auch auf sich selbst Acht geben. Dazu gehört, dass man sich nicht zu viel zumutet, den Lernaufwand richtig einschätzen lernt und die richtigen Schwerpunkte setzt. Persönlich sollte man als Fernstudent eine selbstständige und disziplinierte Arbeitsweise mitbringen, auch wenn man diese vielleicht sogar im Laufe des Semesters neu erlernen muss.
Wenn man sich unüberlegt in ein Fernstudium stürzt und die Arbeit, die dahinter steckt unterschätzt, wird man schnell die Motivation und Lust auf das Studium verlieren. Ich habe zwar manchmal darüber nachgedacht, ob die Wahl des Studiengangs wirklich richtig war, aber ich habe nie an der Entscheidung für das Fernstudium gezweifelt. Ebenso, wie ein Abbruch für mich nie in Frage kam. In Situationen, in denen ich keine Lust, keine Zeit oder keine Motivation zum Studieren hatte, war ich vielmehr enttäuscht und wütend auf mich selbst. Schließlich habe ich mir einiges vorgenommen und Lernschwierigkeiten oder Zeitprobleme waren nicht gerade motivationsfördernd.
Aber man muss nach vorne schauen und es besser machen. Für mich war es immer ein guter Gedanke, dass ich das Fernstudium aus eigenem Antrieb und für mich ganz alleine abschließen möchte. Das hat mich immer motiviert und konnte für mich eigenen Fehler niemand anderem die Schuld geben, als mir selbst. Na und? So ist es nun mal, mein Fernstudium. Und es hat den Vorteil, dass es nur noch besser werden kann ;).
Meine Mama ist immer noch der festen Überzeugung, dass das Fernstudium mein Hobby werden muss, sonst wird das alles nichts. Zwar verbinde ich es immer noch mehr mit Arbeit, als mit Spaß oder Hobby, aber ich glaube, sie hat recht. Ein Fernstudium ist und bleibt zwar Arbeit, aber es kann auch gleichzeitig Spaß machen und eine Art Hobby sein, oder nicht? Das eine schließt das andere nicht aus und ich finde, das eine geht sogar nicht ohne das andere!
Ein Fernstudium neben dem normalen Alltag zu absolvieren ist eine große Herausforderung und an sich schon hart genug. Man ist auf sich alleine gestellt, muss alles organisieren und planen. Doch man muss es sich selbst nicht so schwer machen! Es ist unerlässlich, sich immer wieder neu zu motivieren und anzutreiben. Hier kann z.B. der Austausch mit anderen Studenten helfen, das Gemeinschaftsgefühl zu stärken.
Doch auch Belohnungsanreize helfen, den Spaß am Lernen am Leben zu erhalten!
Tu dir was Gutes!
Eigentlich ist es logisch: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Für Arbeit wird man normalerweise belohnt. Im Job mit Gehalt, vom Partner mit einem Kuss und von den Kindern mit … Hilfe im Haushalt? Ich weiß es nicht genau, soweit ist es bei mir noch nicht, aber Arbeit wird definitiv in den meisten Fällen belohnt. Und beim Fernstudium? Wer belohnt da? Nun ja, wahrscheinlich genau der, der auch sauer ist, wenn man wieder nichts gemacht hat – man selbst! Doch leider neigt man selbst mehr dazu, sich bei negativen Ergebnissen selbst zu bestrafen, als bei positiven Ergebnissen selbst zu belohnen.
Das liegt wohl daran, dass man von sich selbst erwartet, Leistung zu bringen, zu lernen und gute Ergebnisse zu erzielen. Schafft man das nicht, ist man enttäuscht und macht sich selbst fertig. Ich habe ja nichts dagegen, sich manchmal selbst fertig zu machen (wenn es denn berechtigt ist), aber dann muss man sich auch selbst auf die Schulter klopfen, wenn man etwas geschafft hat.
Das Prinzip hinter dem „Sich selbst belohnen“ – System ist denkbar einfach: Man versucht damit, die Unlust vor dem Lernen, Üben etc. durch Vorfreude zu kompensieren. Gerade in Situationen, in denen man absolut keine Lust zum Lernen hat, können Belohnungsanreize helfen, Motivationsdurststrecken zu überwinden.
Oft merkt man schon früh, wenn solche Durststrecken drohen, z.B. wenn die Arbeit total stressig war, lästige Termine dazwischenkommen oder die beste Freundin nach Feierabend noch zum Cocktail einlädt. Dann weiß man eigentlich schon: Heute wird das wohl nichts mehr mit Lernen. Und gerade in solchen Siutaionen kann man mit Belohnungsanreizen dagegensteuern. Denn man findet schnell Sachen, die viel mehr Spaß mache, als sich dem Fernstudium zu widmen. Und ohne Belohnung wird es umso schwieriger, sich zum Lernen zu motivieren!
Belohnen, aber richtig!
Sich selbst zu belohnen ist wichtig, aber auch hierbei gilt es, einige Regeln zu beachten. Dazu gehört, sich nicht allzu große Lernziele zu setzen, sondern sich auch für Teilziele zu belohnen. Statt „Wenn ich mit dem ganzen Kurs fertig bin, mache ich eine Shoppingtour“, besser „Wenn ich jetzt 2 Stunden lerne, treffe ich mich mit meiner Freundin zum Kaffee“. Natürlich bleiben auch große Belohnungen für große Ziele wichtig, z.B. „Wenn ich das Studium erfolgreich absolviert habe, mache ich mit meinem Partner Urlaub“. Aber für kurzfristige Motivationstiefs, wie sie bei einem Fernstudium des öfteren auftrete, sind kurzfristig erreichbare Belohnungen viel hilfreicher. Denn schließlich soll die Belohnung helfen, sich über eine begrenzte Zeitspanne (die Lernzeit) zu motivieren und daher muss die Belohnung auch nach dieser Zeit realisierbar, bzw. erreichbar sein.
Die Unmittelbarkeit der Belohnung ist ein weiterer wichtiger Punkt, denn Belohnungen, die erst nach zwei oder drei Wochen eintreten, motivieren in dem Moment nicht mehr so stark. da der Zusammenhang zwischen Arbeit und Belohnung verloren geht. Am besten wirken Belohnungen dann, wenn sie unmittelbar auf die Erledigung der Aufgabe folgen.
Das Lernziel muss realistisch sein. Wenn man sich für das Erreichen eines Ziels belohnen möchte, sollte man dieses Ziel auch erreichen können. Ansonsten wird man genau das Gegenteil bewirken: Frust und Demotivation. Das Ziel darf zwar nicht zu klein, aber auch nicht zu groß gewählt werden. Gleichzeitig sollte auch die Belohnung der Schwierigkeit und dem Lernaufwand angemessen sein. Welche Belohnung für welchen Lernaufwand angemessen ist, kann man nur für sich selbst entscheiden. Man selbst weiß am besten, was beim Lernen schwer und was leichter fällt und kann die Belohnung entsprechend anpassen.
Manche Menschen neigen auch dazu, sich Belohnungen in Aussicht zu setzen, diese jedoch nach Zielerreichung nicht einzuhalten. Dies kann entweder daran liegen, dass man mit der Zielerreichung nicht zufrieden ist oder man sein Ziel erreicht hab, aber etwas anderes, viel wichtigeres dazwischenkommt. Doch auch, wenn man vielleicht nicht zu 100% zufrieden mit dem ist, was man erreicht hat, darf man ruhig auch etwas großzügig zu sich selbst sein und die geleistete Arbeit dennoch abzuerkennen und zu belohnen.
Dies gilt natürlich nicht, wenn das Ziel weit verfehlt wurde. Denn ebenso, wie man sich versprochene Belohnungen nicht vorenthalten sollte, sollte man auch vermeiden, sich für Aufgaben zu belohnen, die man nicht erfüllt hat. Der Belohnungsanreiz verliert seine Wirkung, da man weiß, man bekommt die Belohnung so oder so.
Doch erfüllte Aufgaben und erbrachte Leistung können und sollten auch belohnt werden. Selbst selbst um die Belohnung zu bringen, obwohl man die Aufgabe erledigt hat, kann nachhaltig sehr frustrierend wirken. Denn ist dies erst zu einer Gewohnheit geworden, wird man selbst nicht mehr so einfach auf die eigenen „falschen Versprechungen“ hereinfallen. Dann wird man bereits im Hinterkopf haben „Ach, ich halte mich ja sowieso nicht daran“. Auch hier geht die positive Wirkung der Belohnungsanreize auf die Selbstmotivation verloren. Wenn man weiß, dass man dazu neigt, sich trotz Nichterfüllung der Aufgabe zu belohnen oder Belohnungen bei Aufgabenerfüllung nicht einzuhalten, kann man z.B. Freunde, Familie oder den Partner bitten, dies zu übernehmen.
Ist die Belohnung verdient, sollte man sie aber auch in vollen Zügen und mit gutem Gewissen genießen. Man darf mit sich selbst zufrieden und auf sich selbst stolz sein!
Womit kann man sich belohnen?
Um das Fernstudieren angenehmer zu gestalten, sollte man kleine, motivierende Belohnungen in den Alltag einbauen. Und was eignet sich gut dazu? Eigentlich alles, was für Abwechslung im Alltag sorgt und einem persönlich Spaß, Freude und Genuss bereitet. Eine Belohnung sollte etwas Besonderes sein, was nicht heißt, dass es etwas Großes sein muss. Gerade die kleinen Lichtpunkte im Alltagstrott wirken besonders motivierend, da sich sich in der Regel schnell und mit wenig Aufwand realisieren lassen.
Abwechslung, Spaß und Genuss – Das kann ein selbstgekochtes Abendessen mit dem Partner sein, ein Kinoabend mit den Freunden oder eine Tasse Kaffee zur Lieblings-Soap. In puncto Belohnungen kann man sich kreativ austoben. Mich persönlich motivieren verschiedene Sachen, z.B. ins Fitnessstudio zu fahren, mein Lieblingsessen zu kochen, ein gemütlicher Fernsehabend mit meinem Freund, oder auch ein heißes Bad.
Vielleicht ist man es nicht gewohnt, sich gezielt selbst für etwas zu belohnen. Aber dann wird es Zeit! Denn es wirkt sich, gerade bei einem lern- und zeitintensiven Fernstudium sehr motivationsfördernd aus. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Man lernt und tut sich etwas Gutes. Je öfter man sich selbst belohnt, umso schneller wird man auch herausfinden, was einem gut tut. Sich selbst zu belohnen ist nicht nur gut für die Motivation, sondern auch gut für die Seele.
Fazit
Belohnung ohne Arbeit ist genauso schlecht, wie Arbeit ohne Belohnung. Ein Fernstudium ist hart und erfordert viel Ausdauer und Motivation. Es ist nicht immer einfach, Zeit zu finden und sich zum Lernen aufzuraffen. Doch mit Belohnungsanreizen kann man die eigene Motivation gezielt fördern und sich gleichzeitig etwas Gutes tun.
Aus dem ersten Semester weiß ich, wie es ist, selbst gesteckte Ziele nicht immer zu 100% zu erreichen. Unzufriedenheit, schlechtes Gewissen und Demotivation stehen schnell auf der Matte und können die Zielerreichung langfristig gefährden. Doch auch negative Erfahrungen oder Fehler sind wichtig und schließlich auch dazu da, um aus ihnen zu lernen.
Für das Fernstudium muss man sich gezielt Zeit nehmen und Lernziele setzen. Man hat es selbst in der Hand – Organisation, Planung, Durchführung und Belohnung. Die Erfüllung der Lernziele und Aufgaben ist enorm wichtig, da sonst das schlechte Gewissen plagt und man nichts genießen kann, da man weiß: Ich muss noch so viel lernen. Aufgabe der Organisation, Planung und Durchführung ist es, sich Ziele zu setzen und diese durch effizientes Zeitmanagement auch zu erreichen.
Das ist eine Seite der Medaille. Die andere Seite ist die Belohnung. Und diese ist nach erfolgreicher Organisation, Planung und Durchführung auch wohl verdient! Belohnung motiviert und man kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Es gibt bestimmt Schlimmeres, als sich für sich selbst Belohnungen zu überlegen, oder? Und wenn man nicht daran gewöhnt ist – Ich bin mir sicher, das geht ganz schnell! Auch kleine Belohnungen werden die Vorfreude auf das Lernen steigern, da man sich bereits beim Lernen auf die Zeit nach dem Lernen freuen wird. Auf diese Weise wird das sonst eher unangenehme und lästige Lernen mit der angenehmen und freudigen Belohnung in Verbindung gebracht. Und je kreativer die Belohnungen sind, umso höher ist wohl auch die Wahrscheinlichkeit, dass meine Mama Recht hat und das Fernstudieren wirklich zu meinem Hobby wird. Und das Gute: Man hat es selbst in der Hand ;)!
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