Tipp 9 für mehr Selbstmotivation beim Fernstudium: Bring Abwechslung in die Sache!

Das neue Semester hat begonnen und wieder wurden hunderte Studienpakete  an die neuen Fernstudenten verschickt. Ich weiß noch genau, wie sehnsüchtig ich auf mein erster Studienpaket gewartet habe, das sage und schreibe 5kg wog! In meinem Fall habe ich alle Semesterunterlagen auf einmal bekommen, bei anderen Studiengängen, bzw. Modulen werden diese aber auch in regelmäßigem Rhythmus versandt.

Aber durch den „dicken Klopper“ am Anfang, wusste ich zumindest, dass ich mich über die nächsten Monaten nicht langweilen würde. Ehrlich gesagt, war ich damals leicht geschockt, das es doch so viele Unterlagen geworden sind. Im Paket enthalten waren auch noch zwei CDs – die Eine mit dem gesamten Lehrstoff als PDF und die Andere mit ergänzenden Grafiken, Schaubildern und Animationen. Aber die waren nun wirklich das kleinere Übel.

Ein Fernstudium ist nun mal kein Ponyhof, sondern eine Herausforderung. Ich hatte auch noch den direkten Vergleich zu meinem Erststudium, bei welchem mit der Zeit zwar auch zahlreiche Unterlagen zusammenkamen, deren Umfang mir jedoch nicht in einem Schub präsentiert wurde.

Die schriftlichen Studienunterlagen sind das Herzstück eines Fernstudiums. Zwar arbeiten viele Fernhochschulen mittlerweile mit einem „modernen Medienmix“ aus Studienheften, CDs, Präsenzseminaren, Online-Campus etc, aber letztendlich sitzt man doch den Großteil seiner Lernzeit am heimischen Schreibtisch vor mehr oder weniger verständlich formulierten Lehrinhalten.

Wirklich abwechslungsreich ist ein Fernstudium daher nicht. Neben den Lernmedien fehlt zudem der direkte und regelmäßige Kontakt und Austausch mit Kommilitonen, Dozenten und Professoren. Auch Seminare, Hausarbeiten, Referate, Gruppenarbeiten, die ein „normales“ Studium abwechslungsreich gestalten, sind bei einem Fernstudium rar gesät.

Doch monotones Lernen kann der Motivation ganz schön zusetzen. Denn der Mensch ist ein Wesen, das Abwechslung braucht. Wenn die didaktische Form des Fernlernens, sowie die Art der Studienunterlagen schon nicht dafür sorgen können, muss man also selbst Abwechslung in die Sache zu bringen! Und genau darum geht es im neunten und damit vorletzten Teil der Artikelreihe „10 Tipps für mehr Selbstmotivation im Fernstudium„.

Abwechslung erhält die Motivation

Gerade zu Beginn des Fernstudiums ist man i.d.R. noch hoch motiviert und freut sich regelrecht auf das Lernen. Diese Motivation gilt es beizubehalten. Zwar wird die Anfangseuphorie bereits nach kurzer Zeit gedämpft, jedoch sollte man sein Ziel und den Spaß am Lernen nie verlieren.

Ständig nur das Gleiche zu tun, führt über kurz oder lang zu Langeweile und schlechteren Leistungen. Das gilt nicht nur für das Fernstudium, sondern auch für alle anderen Lebensbereiche. So ist es auch beim Sport empfehlenswert, die Übung, Intensität oder Dauer zu variieren. Dabei reichen bereits kleine Variationen, wie z.B. eine neue Laufstrecke beim Joggen oder eine andere Reihenfolge bei Kraftübungen. Abwechslung beim Sport ist nicht nur wichtig, um die Motivation zu erhalten. Eine variierenden Belastung schützt nicht nur vor Sportverletzungen, sondern steigert auch die Trainingseffizienz.

Immer nur die gleiche Jogging-Strecke oder den selben Trainingsplan „abzuarbeiten“ ist nicht nur langweilig, sondern auch demotivierend. Es empfiehlt sich daher nicht nur beim Sport, immer mal wieder etwas Neues auszuprobieren. Denn schon ein bisschen Abwechslung kann wieder einen Motivationsschub bringen!

Wer variantenreich übt, lernt schneller und nachhaltiger

Beim Lernen sieht es nicht anders aus. Wer langfristig motiviert am Ball bleiben will, sollte sich im Vorfeld überlegen, wie er seinen Lernplan abwechslungsreicher gestalten könnte. Schließlich dauert ein Fernstudium nicht nur wenige Wochen oder Monate, sondern mehrere Jahre. Meistens wird man länger, als die Regelstudienzeit studieren. Besonders Berufstätige, Fernstudenten mit Kindern oder andere zeitlich stark eingeschränkte Personen können durch Variationen für mehr Spaß und Motivation beim Lernen sorgen – auch wenn die Zeit meistens knapp ist.

Natürlich sind sie schriftlichen Studienhefte ein Kernstück des Fernstudiums, schließlich behandeln sie die prüfungsrelevanten Themen. Aber sie sind nun mal nur ein Bestandteil des Studiums und nicht das Non-Plus-Ultra! Es gibt zahlreiche Lehrinhalte oder sogar gesamte Module, bei denen man sogar schneller und effizienter lernt, wenn man auf andere Lehrquellen, wie Fachliteratur, Online-Tutorials etc. zurückgreift.
Lernen kennt viele Wege und die sollte man auch nutzen. Abwechslung beim Lernen

Ich habe z.B. bei Wirtschaftsmathematik die Erfahrung gemacht, dass ich mir die Lehrinhalte anhand von Online-Tutorials bei Lecturio deutlich verständlicher aneignen konnte, als wenn ich nur aus den Studienheften gelernt hätte. Als ich bei Mathe angefangen habe, mit den Studienheften zu lernen, war es mit meiner Motivation schnell vorbei, weil mir zum Verständnis der Lehrinhalte streckenweise das nötige mathematische Grundwissen fehlte. Die Studienhefte alleine hätten mich also sowieso nicht weitergebracht, sondern nur noch mehr demotiviert. Nachdem ich die Grundlagen mit Lecturio aufgearbeitet habe, habe ich beschlossen, auch die weiteren Themen mit Online-Tutorials zu lernen, da es einfach viel abwechslungreicher und verständlicher war. Wirtschaftsmathe ist aber auch ein typisches Paradebeispiel, weil sich an den mathematischen Fakten – egal, welches Lernmedium man verwendet – nichts ändert. Mathe ist halt Mathe.

Doch auch bei anderen Modulen kann es durchaus hilfreich sein, ergänzend zu den Studienheften der Fernuni, auch mal andere Bücher, Videos, Tutorials etc. zum Lernen zu verwenden. Dadurch erhält man einen umfassenderen Blick auf die Lerninhalte und kann bereits Erlerntes immer wieder ergänzen und sein Wissen dadurch erweitern.

Wer lernen langweilig findet, macht irgendetwas falsch

Denn dann lernt er einfach nicht richtig und macht es sich dadurch unnötig schwer. Das muss nicht sein. Denn so nervig, stressig und anstrengend ein Fernstudium auch ab und zu sein mag, so kann es doch auch richtig Spaß machen! Der richtige Mix ist letztendlich ausschlaggebend.

Beim Erlernen von Sprachen ist es besonder leicht, das Lernen abwechlungsreich zu gestalten. Anstatt nur Sprachbücher zu lesen und Vokabeln zu pauken, lernt man besonders effizient, wenn man sich zusätzlich auch Filme in der jeweiligen Fremdsprache anschaut, ausländische Bücher und Zeitungen liest oder sich Musik und Hörbücher in der Sprache anhört, die man erlernen möchte. All das bringt etwas mehr Farbe in den Lernstoff und fördert die Effektivität beim Lernen. Denn gerade die unterschiedlichen Lernansätze, bieten dem Gehirn eine hervorragende Möglichkeit, Verknüpfungen zwischen den theoretisch erlernten Vokabeln und ihrer praktischen sprachlichen Verwendung herzustellen.

Doch dieser Effekt trifft nicht nur auf Sprachen zu. Auch bei anderen Studienfächern und Themen gibt es lockere Lernhilfen, für die man nicht immer zusätzliches Geld ausgeben muss. Wer nicht nur stur vor seinen Studienheften sitzt, sondern das Lernen durch Zusatzaktivitäten anreichert, schafft sich nicht nur ein breites und facettenreiches Wissen an, sondern beschleunigt auch den Lernprozess erheblich.


So gibt es neben kostenpflichtigen Angeboten auch zahlreiche kostenlose Tutorials bei youtube, mit denen man sich spezielle Lehrinhalte aneignen kann. Was auch hilft und Spaß macht: Mit anderen darüber reden! Das gestaltet sich bei einem Fernstudium zwar schwieriger, als bei einem Präsenzstudium, da man Kommilitonen und Lehrkräfte nicht täglich sieht, aber es ist nicht unmöglich.

So bietet die Fernuni Hagen zahlreiche freiwillige Lehrveranstaltungen in den Studienzentren an, die man z.B. zur Klausurvorbereitung nutzen kann. Auch der Austausch in Foren, wie studienservice.de oder das Lernen in Lerngruppen können die Effektivität des Lernens fördern. Andere können das Thema vielleicht viel besser oder simpler erklären und so entwickeln sich oftmals interessante und lockere Gespräche, bei denen man sich nicht nur besser kennenlernt, sondern nebenbei auch etwas lernt.

Auch wenn man den Lernstoff anfangs als langweilig oder schwierig empfindet, so lohnt es sich dennoch, sich intensiv und facettenreich damit auseinanderzusetzen. Was bleibt einem auch anderes übrig – gelernt werden muss er ja doch. Der Spaß am Lernen kommt meistens auch mit dem Verständnis. Denn Dinge, die man versteht oder bei denen man sich gut auskennt, machen auch mehr Spaß. Anstatt den Kopf in den Sand zu stecken und es sich mit einer negativen Einstellung zum Lernstoff selbst unnötig schwer zu machen, sollte man auch lästige Lehrinhalte akzeptieren und versuchen, das Beste daraus zu machen. Oft entpuppt sich anfangs noch nerviger und öder Lernstoff als viel interessanter, als man gedacht hätte.

Es wird im Leben immer wieder Dinge geben, mit denen man sich ungern auseinandersetzt. Das gilt für das Fernstudium genauso, wie für das Berufsleben oder andere Bereiche des Lebens. Bei Dingen, die gemacht werden müssen, kommt man aber nicht weiter, wenn man der Situation aus dem Weg geht und eine negative Haltung einnimmt. Das demotiviert nur noch mehr und führt letztendlich auch zu keinem positiven Ergebnis.

Durch Abwechslung beim Lernen schafft man es, sich der Aufgabenstellung aus mehreren Sichtweisen zu nähern. Das fördert das Verständnis und man lernt schneller, weil es eben nicht langweilig wird. Mit der Zeit wird man immer mehr verstehen und damit auch mehr Motivation für die nächsten Schritte und weitere Themen mitbringen.

Fazit

Lernen kann viel Spaß machen, wenn man Abwechslung hinein bringt. Abwechslungsreiches Lernen ist beim Fernstudium  ein absolutes Muss, damit keine Langeweile aufkommt und die Motivation erhalten bleibt. Wer gleichzeitig Zeit sparen und erfolgreich lernen möchte, muss für Variationen beim Lernen sorgen. Und das ist bei einem Fernstudium gar nicht so schwer, wie man denkt.

Denn obwohl die schriftlichen Studienmaterialien die Basis des Lernstoffs bilden, so kann man den Lernprozess durch ergänzende Fachbücher, Online-Tutorials, Veranstaltungen und den Austausch mit anderen durch Foren, Chats oder Lerngruppen facettenreich gestalten. Und selbst beim Lernen mit den Studienheften kann Abwechslung nicht schaden. So kann man z.B. regelmäßig wechseln:

  • zwischen Ort und Zeitpunkt des Lernens
  • zwischen unterschiedlichen Kursen, Themen und Aufgabenarten
  • zwischen leichten und schweren Themen und Aufgaben
  • zwischen dem, was man gerne lernt und dem dem, was man nicht so gerne lernt

All das fördert die Abwechslung und Konzentration und hält den Geist in Schwung. Durch waches Interesse am Thema und unterschiedliche Ansätze beim Erlernen neuer Kenntnisse gelangt der Lernstoff schneller und leichter ins Gedächtnis und bleibt dort durch komplexere Verknüpfungen auch länger erhalten. Dies gilt übrigens nicht nur für das Fernstudium, sondern auch für das Berufsleben.

Das Ergebnis: mehr Spaß, mehr Motivation und bessere Ergebnisse. Was will man mehr ;)?

Über den Autor

Alicia
Hier schreibt Alicia, 36 aus dem schönen Geesthacht an der Elbe. Im WS 2010/11 habe ich ein WiWi-Fernstudium an der Fernuni-Hagen begonnen - Und bereits nach 18 Monaten erfolgreich abgebrochen. Die Gründe: Eine voreilige Entscheidung, berufliche Veränderungen und die Einsicht, dass nicht jeder der geborene Fernstudent ist. In meinem Blog berichte ich über persönliche Erfahrungen, Eindrücke, Probleme und Fragen aus meiner Fernstudienzeit, sowie allgemeine Informationen und News rund um das Thema Fernstudium und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge. Mein Ziel ist es, Studieninteressierte bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, damit das Projekt Fernstudium auch ein nachhaltiger Erfolg wird.

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