Ein bekanntest Zitat von Joachim Ringelnatz heißt:
„Humor ist der Knopf, der verhindert, daß uns der Kragen platzt.“
Auch im Fernstudium gibt es des Öfteren mal Situationen, an deinen uns im wahrsten Sinne des Wortes „der Kragen platzt“. Unverständliche Lehrmaterialien, Verständnisschwierigkeiten und Zeitmangel in Kombination mit Stress in der Arbeit, den alltäglichen Verpflichtungen, wie Haushalt, Familie etc. können schon mal zu einer höchst explosiven Mischung an Stresshormonen führen.
Wenn einem dann auch noch die interpretierte eigene Unfähigkeit durch schlechte Prüfungsnoten oder nicht bestandene Klausuren und Einsendearbeiten vor die Nase gehalten wird, lassen Frust, Unlust und Wut nicht lange auf sich warten.
Vielleicht hat der Ein oder Andere in solchen Momenten schon mit dem Gedanken gespielt, alles hinzuwerfen, das Studium abzubrechen und sich anderen Dingen zu widmen. Das Gefühl des Versagens bewegt viele dazu, sich von dem eingeschlagenen Weg abzuwenden. Die Angst, das Studium nicht packen zu können und womöglich nicht „schlau“ genug zu sein, hindert viele Fernstudenten daran, ihr wahres Potential auszuschöpfen. Zu oft lässt man sich von den eigenen Ängsten lähmen und geht lieber auf Nummer sicher.
Denn ein Fernstudium birgt auch immer ein gewisses Risiko. Die finanzielle Belastung, der hohe Zeitaufwand, sowie einige Nerven sind Opfer, die man für sein Ziel aufbringen muss. Kein Wunder daher, dass die Entscheidung für oder gegen ein Fernstudium mit Sicherheit zu einer der Schwierigsten zählt. Und es ist auch gut, sich vor Beginn des Fernstudiums gründlich zu informieren, um sich der zeitlichen und finanziellen Konsequenzen bewusst zu werden. Denn umso mehr man bereits gezahlt hat (und bei privaten Fernhochschulen sprechen wir hier von ca. 300-400 € monatlich!) und umso mehr kostbare Zeit man investiert hat, umso schwieriger und schmerzhafter ist es, das Fernstudium irgendwann abzubrechen.
Hat man sich nach gründlicher Überlegung für ein Fernstudium entschieden, sind die eigenen Erwartungen entsprechend hoch. Man möchte die Module möglichst zügig durcharbeiten, die Prüfungen möglichst gut bestehen und den Abschluss möglichst schnell in der Tasche haben. Man trimmt sich sozusagen selbst auf Erfolg und setzt sich damit einem enormen Druck aus. Einige gehen dann lieber auf Nummer sicher und fangen aus Angst vor Misserfolgen ein Fernstudium gar nicht erst an, auch wenn sie es sich wünschen und zeitlich, sowie finanziell theoretisch packen könnten.
Natürlich sind Misserfolge nicht schön uns es gibt sicherlich motivierendere Anreize für ein Fernstudium, als schlechte Noten, Zeitnot oder nicht bestandene Prüfungen. Aber man darf nie vergessen: Große Leistungen und Erfolge gehen auch immer mit Misserfolgen und Rückschlägen einher.
Im sechsten Teil der Artikelreihe zum Thema „10 Tipps für mehr Selbstmotivation im Fernstudium“ möchte ich daher auf Misserfolge und Rückschläge während eines Fernstudiums eingehen und wie Humor helfen kann, sie zu akzeptieren und sein Ziel dennoch nicht aus den Augen zu verlieren.
Misserfolg ist immer Bestandteil des Erfolgs
Erfolg ist keine Einbahnstraße. Der Weg bis zum erfolgreichen Fernstudien-Abschluss ist lang und auf der Reise wird man etliche Fehler machen und auch mal an seinen Zielen scheitern. Rückfälle sind normal und gehören einfach dazu. Daher sollte man sich nicht gleich von nicht eingehaltenen Zeitplänen, schlechten Noten oder nicht bestandenen Prüfungen runterziehen lassen und das gesamte Projekt Fernstudium in Frage stellen. Auch Selbstzweifel, Wut, Frust oder das Gefühl, gescheitert zu sein, bringen einen nicht wirklich weiter.
Natürlich wäre es zu viel erwartet, sich über Rückschläge und Misserfolge zu freuen, aber es hilft, sich mit ihnen auseinanderzusetzen und sie als Bestandteil eines mehrjährigen Lernprozesses zu akzeptieren. Denn entscheidend ist, wie man mit dem eigenen Scheitern umgeht. Denn man kann diese negativen Erfahrungen auch für sich nutzen.
Ganz wichtig ist, dass man sich nicht selbst als Versager abstempelt. Menschen neigen ja generell dazu, sehr streng mit sich selbst zu sein. Fernstudenten sind da aus meiner Sicht noch eine ganz besondere „Sorte“, denn gerade Menschen, die sich freiwillig einer Doppelbelastung aus Studium und Beruf aussetzen, strotzen nur so von Zielstrebigkeit und Ehrgeiz. Viele von ihnen haben bereits eine Reihe von Zielen verwirklicht und schulische, universitäre, sowie berufliche Erfolge gefeiert. Man weiß, was man kann und ist von sich überzeugt. Ansonsten hätte man sich kaum für ein Fernstudium entschieden. Aber: Ein Fernstudium ist nicht mit der Abitur-Phase, einem Erststudium oder dem Job zu vergleichen!
Denn es gibt einen gravierenden Unterschied: Die meisten Studenten absolvieren ein Fernstudium nebenberuflich. Diese kleine Wort hört sich so hübsch an und lässt sich auf dem Fernstudien-Markt auch prima vermarkten. Aber man muss sich auch erstmal der Konsequenzen bewusst werden. Es ist nicht mehr so, dass man sich den ganzen Tag auf die Schule oder das Studium konzentrieren kann. Denn da gibt es einen kleinen Haken: Den Job, der Tag für Tag viel Zeit und Reserven frisst. Hinzu kommen noch Familie, Freunde, Hobbys und diverse andere Beschäftigungen und Verpflichtungen, denen man sich widmet. Klartext: Ein Fernstudium ist meistens nicht mehr der Mittelpunkt des Alltags, um den sich alles dreht.
Man muss mal darüber nachdenken, dass auch Studenten an Präsenzuniversitäten ihre Probleme an der Uni haben, wenn sie nebenbei arbeiten. Denn bereits das ist schon schwierig genug. Ich habe während meines Erststudiums auch gejobbt und musste meine anfangs doch recht hohen Ansprüche an meine universitären Leistungen in kurzer Zeit etwas nach unten schrauben. Denn zur meiner FOS-Zeit habe ich noch zu Hause gewohnt und musste mich nicht um Haushalt und Job kümmern. Entsprechend mehr Zeit blieb mir zum Lernen und ich konnte mich voll und ganz meinen schulischen Zielen widmen.
Erst während meines ersten Studiums in Lüneburg habe ich gelernt, die eigenen Ansprüche entsprechend meiner zeitlichen Möglichkeiten anzupassen und auch Rückschläge und Misserfolge, die ich während meiner Schulzeit kaum kannte, zu akzeptieren. Gerade, wenn man sich direkt nach dem Abi für ein Fernstudium entscheidet und nebenbei noch arbeitet, sollte man nicht die selben Erwartungen an sich haben, wie zur Schulzeit. Denn die Umstände sind völlig andere. Wird man dann mit schlechteren Noten und Rückschlägen konfrontiert, fällt es zunächst schwer, sich damit abzufinden und diese zu akzeptieren.
Doch es ist wichtig, solche Misserfolge nicht als Scheitern in seiner Person zu interpretieren, sondern am Scheitern an einer bestimmten Aufgabe bzw. einem bestimmten Ziel. Man ist also kein Versager, wenn mal etwas ins Wasser fällt.
Bewusstsein und Akzeptanz von Rückschlägen muss man oftmals erst lernen. Diese Fähigkeit ist aber enorm wichtig, um das Gesamtbild nicht aus den Augen zu verlieren. Denn negative Ereignisse haben leider eine verheerende Auswirkung auf den eigenen Blickwinkel. Misserfolge sind in unserem Kopf viel präsenter, als Erfolge. Plötzlich sieht man nur noch den Misserfolg und erinnert sich womöglich noch an vergangene Probleme und Schwierigkeiten beim Lernen. Irgendwann kann der Eindruck entstehen, dass alles keinen Sinn mehr macht und man es sowieso nicht schafft.
Um aus dieser Negativspirale wieder herauszukommen, muss man die eigene Perspektive über sein Leben und seine Ziele wieder etwas zurechtrücken. Das mag Anfangs zwar schwer fallen, aber ist immer noch besser, als permanent in Selbstmitleid zu verfallen. Die meisten Fernstudenten stehen mit beiden Beiden fest im Leben und jeder von uns kann auch auf Erfolge zurückblicken. Es bringt nicht, sich mit anderen zu vergleichen und unrealistischen Zielen nachzueifern. Statt dessen sollte man sich lieber auf die eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen konzentrieren und versuchen, an vergangenen Erfolgen anzuknüpfen. Wenn man in den Vergangenheit bereits auf Ziele hingearbeitet und diese verwirklicht hat, dann wird man es auch wieder schaffen.
Ein großer Problem liegt meiner Ansicht nach auch darin, dass man sich als berufstätiger Fernstudent viel zu sehr unter Zeitdruck setzt und erwartet, das Studium auch in der Regelstudienzeit abzuschließen. Ab und zu hört man auch Erfolgsgeschichten von Fernstudenten, die ein Vollzeitstudium neben einem Vollzeitjob gepackt haben – und das in der Regelstudienzeit! Dazu sagen ich nur: Herzlichen Glückwunsch. Wer´s kann – ich könnte es nicht. Mein Leben besteht aus mehr, als Lernen und Arbeiten. Und das habe ich mir ganz alleine so ausgesucht. Also was sollte ich da von mir erwarten, den Abschluss in drei Jahren in der Tasche zu haben? Das wäre ja mal sowas von unrealistisch!
Und auch ich habe mir meine Fernstudienzeit zu Beginn etwas anders vorgestellt. Doch das Leben und die Umstände verändern sich. Nachdem ich mich dieses Jahr selbstständig gemacht habe, habe ich noch weniger Zeit für mein Studium. Und auch ich habe schon mit dem Gedanken gespielt, alles hinzuwerfen, weil ich meine hohen Ansprüche und Lernziele nicht realisieren konnte. Aber dann habe ich mich auch immer wieder an meine Lernerfolge erinnert, als ich z.B. Mathe ziemlich gut aufarbeiten konnte und das große Fragezeichen über meinem Kopf verschwand.
Aber man muss Prioritäten setzen und darf dann auch nicht enttäuscht sein, wenn die zu hohen Ziele nicht realisiert werden konnten. Scheitern darf kein Tabuthema sein. Es gibt immer Gründe, weshalb etwas nicht so geklappt hat, wie man es wollte. Anstatt sich selbst fertig zu machen, sollte man die Informationen, die einem Fehler oder Misserfolge bescheren, lieber nutzen:
- Wie ist es dazu gekommen?
- Was kann ich daraus lernen?
- Was sollte ich ggf. verändern?
- Welche Erwartungen sollte ich loslassen?
- Was sollte ich vielleicht verstärken?
Es gilt: Nach Vorne schauen, „The Show must go on„. Jeder Rückschlag, z.B. eine nicht bestandene Prüfung, hat auch seine positive Seite, denn schließlich weiß man jetzt, wie man es nächstes Mal besser machen kann. Wiederholungen haben einen vertiefenden Effekt, denn wenn man etwas zum zweiten oder dritten Mal lernt, geht es deutlich einfacher von der Hand. Zudem erkennt man dann oft erst Dinge, die man beim ersten Mal vielleicht nicht berücksichtigt oder verstanden hat. Dadurch lässt sich trotz oder gerade aufgrund des Rückschlags die Lernqualität steigern. Denn am nachhaltigsten lernt man erst dann, wenn man mal so richtig auf die Nase gefallen ist.
Humor hilft, sich mit sich selbst zu versöhnen
Niederlagen tun weh, schließlich hat man sein Ziel nicht erreicht und kann die Zeit auch nicht mehr zurückdrehen. Es ist auch gut und wichtig, traurig darüber zu sein. Aber es sollte nicht in Selbstmitleid ausarten.
Auch wenn einem nach einer nicht bestandenen Prüfung oder Problemen beim Lernen nicht nach Lachen zumute ist, so ist Humor wichtig, um mit Rückschlägen besser fertig zu werden. Dies soll nicht heißen, dass man sich an Misserfolge gewöhnen und diese als unwichtig abstempeln sollte. Der Gegenteil ist der Fall. Doch Humor hilft, das Scheitern nicht gleich auf die eigene Person zu beziehen und sich selbst abzuwerten, sondern sich mit sich selbst zu versöhnen. Denn jeder Rückschlag kratzt am Selbstbewusstsein.
Daher ist es ganz wesentlich, dass man sich Misserfolge verzeiht, wieder ein Lächeln aufsetzt und nach Vorne blickt. Humor nimmt Rückschlägen und Misserfolgen, die oft zur Abwertung der eigenen Person führen, die Schärfe. Man bekommt eine gewisse Distanz zu den Dingen, die hilft, Misserfolge objektiver zu bewerten.
Denn Niederlagen bieten auch die Chance für eine Veränderung, bzw. Verbesserung. Denn mal ehrlich: Wenn wir eine Niederlage erleiden, so hatte das doch einen Grund. Es hilft daher, sich intensiv mit den Gründen und Ursachen der Niederlage auseinanderzusetzen, um herauszufinden, was man wirklich will.
Sich dauernd Vorwürfe zu machen und nach Schuldigen zu suchen, frisst viel zu viel kostbare Energie. Und es geht doch auch gar nicht darum, wer oder was Schuld an der Niederlage hat. Vielmehr sollte die Frage im Vordergrund stehen, was man aus den Rückschlägen lernen und in Zukunft besser machen kann. Denn Humor ermöglicht auch gleichzeitig die Neuzusammensetzung des eigenen Handelns.
Manchmal muss man das ursprüngliche Ziel loslassen und z.B. über mehr Semester studieren oder sogar das Studium abbrechen. Man kann nämlich auch klug Scheitern, indem man Rückschläge und Niederlagen bewusst annimmt und für einen neuen Anfang nutzt. Dadurch zeigt sich, dass man entwicklungsfähig und offen für einen neuen Weg ist. Die Bereitschaft, ein eingeschlagenes Ziel während der Zeit zu ändern und selbst selbst neu zu definieren, zeugt von Stärke.
Humor drückt in gewisser Weise Gelassenheit aus. Das heißt nicht, dass man in Bezug auf Rückschläge gleichgültig wird. Aber wenn aufgrund der aktuellen Lebensbedinungen und persönlicher Umstände Misserfolge im Fernstudium eintreten, dann ist es nun mal so. Die Anerkennung von Rückschlägen als Tatsache ist Voraussetzung dafür, um sich aus diesen fortzuentwickeln.
Viele Fernstudenten halten auch bei Lernproblemen, Niederlagen und anhaltender Demotivation krampfhaft an ihrem Zeitplan oder Studium fest, selbst wenn die gesetzten Ziele längst aussichtslos scheinen, kaum Zeit zum Lernen bleibt oder der Sinn des Studiums verloren geht. Anstatt die vergangenen Rückschläge zu akzeptieren und das ursprüngliche Ziel loszulassen, steuern sie frei nach dem Motto „Augen zu und durch“ in eine Sackgasse, in der es keine Möglichkeit mehr für eine Neuorientierung gibt. Neue Richtungen und Ziele werden blockiert und der Erfahrungsgewinn für zukünftiges Verhalten geht verloren.
Im schlimmsten Falle investiert man viel Zeit und Geld in ein Studium, das einen nur unglücklich macht. Oder man versucht, in unrealistisch kurzes Zeit und ohne Rücksicht auf Verluste, seinen Studienplan einzuhalten. Rückschläge, die sich dann aus Demotivation, Zeitmangel und Überforderung entwickeln, werden ausgeblendet, anstatt als Herausforderung gesehen zu werden.
Wer im Fernstudium Erfolg haben will, muss Misserfolge mental einplanen. Niederlagen dürfen nie ausgeblendet werden, da sie Bestandteil eines Lernprozesses sind. Nur wenn man Rückschläge mitbedenkt, kann man während der Studienzeit präventiv vorgehen und rechtzeitig Änderungen vornehmen, bevor es zur großen (zeitlichen und finanziellen) Pleite wird.
Da sich Misserfolge immer aus dem Lernprozess heraus entwickeln, ist es manchmal schwer zu erkennen, wann man etwas ändern muss. Aber wenn man Rückschläge nicht einfach ausblendet, sondern sie als wichtigen Bestandteil des Studiums ansieht, wird besser mit ihnen umgehen können. Wer meint, Misserfolge auf jeden Fall vermeiden zu müssen, tut sich selbst keinen Gefallen. Denn die Folgen sind oftmals Schamgefühl, Selbstvorwürfe und Demotivation.
Humor hilft uns, einen neuen Standpunkt einzunehmen und uns von dem bedrückenden Gefühl des Scheitern oder Versagens zu befreien. Misserfolge und Fehlentscheidungen halten uns daher beweglich und neugierig. Und das ist doch die Voraussetzung, um sich weiterzuentwickeln und zu wachsen.
Fazit
Niederlagen und Rückschläge während eines Fernstudiums sind völlig normal. Leider wird Scheitern viel zu oft tabuisiert und als etwas Negatives wahrgenommen. Das führt dazu, dass man das Gefühl hat, gar nicht Scheitern oder Versagen zu dürfen. Doch es klappt nicht immer alles so reibungslos, wie man es sich vorgestellt hat.
Dabei sind Niederlagen doch nichts Ungewöhnliches, schließlich stellt ein Fernstudium für viele Studenten mindestens eine Doppelbelastung dar. Arbeit, Familie, Freunde und Freizeit nehmen bereits viel Zeit in unserem Alltag ein. Aber auch berufliche Veränderungen, gesundheitliche Probleme und unvorhergesehene Ereignisse können dazu führen, dass wir unsere Pläne und Ziele nicht verwirklichen können. Zeitmangel, Frust und Unlust beim Lernen, nicht bestandene Einsendearbeiten und Prüfungen sind Rückschläge und Misserfolge, die unter solchen Umständen auftreten können.
Viele Fernstudenten haben mit Problemen und Niederlagen zu kämpfen. Meistens schweigt man jedoch über Niederlagen und fühlt sich als Außenseiter. Kein Wunder, wenn man i.d.R. nur von positiven Erfahrungsberichten hört. Anscheinend gilt es schon als Normalzustand, beim Fernstudium Erfolg zu haben. Aber wenn das tatsächlich so wäre, dann würde nicht jeder Dritte sein Fernstudium abbrechen. Und ein Studienabbruch, bzw. Lernprobleme werden leider immer noch negativ bewertet. Dabei ist man selbst, wenn man alles richtig macht, von Niederlagen nicht gefeit.
Wichtig ist, diese nicht zum Tabuthema zu machen, sondern zu bewusst zu reflektieren, um so zu mehr Selbsterkenntnis zu gelangen. Rückschläge sind daher auch immer eine Chance, sich selbst besser zu steuern, flexibler zu werden und etwas Neues auszuprobieren, das der eigenen Persönlichkeit und den eigenen Wünschen viel besser entspricht, als das ursprüngliche Vorhaben. Womöglich fühlt man sich gleich viel motivierter, wenn man das Fernstudium über einen längeren Zeitraum plant. Dann wäre der Umfang des Lernstoff pro Semester geringer und man hätte mehr Zeit für Familie, Freunde, Hobbys etc. Auch ein Studiengangswechsel kann positive Effekte auf die Motivation haben.
Wenn mal etwas nicht so geklappt hat, wie man es sich erhofft, ist das also nicht gleich ein Versagen der Person. Das sollte man sich immer bewusst machen und Rückschläge nicht persönlich nehmen. Ansonsten wird man irgendwann den Glauben an die eigenen Fähigkeiten verlieren. Nicht umsonst heißt dieser Artikel „Nimm Rückschläge mit Humor!“. Es geht darum, sich selbst verzeihen zu können und das Geschehene sachlich zu reflektieren.
Wer Erfolg haben will, muss auch mit Misserfolg rechnen können. Niederlagen und Rückschläge gehören zu einem Fernstudium ebenso dazu, wie Erfolgserlebnisse. Man kann Misserfolge nicht einfach steuern, denn sie widerfahren früher oder später jedem Studenten.
Niederlagen sollten als Herausforderung angenommen werden, aus denen man lernen und neue Wege einschlagen kann. Statt krampfhaft an einem Irrweg festzuhalten, sollte man Alternativen suchen und ggf. eine Kursänderung vornehmen. Mit einer Prise Humor und Flexibilität wird dann auch das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und der Spaß am Lernen wachsen – und das sind doch die wichtigsten Erfolgsfaktoren bei einem Fernstudium ;)!
Hallo Alicia,
wieder einmal ein echt toller Artikel von dir! Ich bewundere dich wirklich, wie du neben deiner Selbständigkeit, deinem Studium und allem was es so noch gibt(Familie, Freunde, Hobbys) auch noch die Zeit findest solche gut geschriebenen und umfangreichen Blogbeiträge zu verfassen. Wirklich Respekt, mach weiter so!
Lg
Sascha
PS: Wie kommst du mit der Klausurvorbereitung voran?
Hey Sascha,
vielen Dank für deinen Kommentar und das Kompliment zum Beitrag!
Die Zeit für den Blog nehme ich mir gerne, auch wenn es zeitlich im Moment sehr knapp ist. Ich gehe zurzeit noch davon aus, dass ich bis zum kommenden Frühjahr keine Klausuren mitschreiben werde, da mich im Moment die Arbeit voll in Beschlag nimmt.
Ich muss erstmal zusehen, dass die Existenz steht, das ist im Moment Prio 1. Ich lerne zwar immer noch für das Studium, aber den hohen Zeitaufwand für die Prüfungsvorbereitung kann ich zurzeit nicht aufbringen. Mehr als 5 Std. pro Woche sind im Moment nicht drin, auch wenn ich es gerne anders hätte. Ich hoffe, dass sich das in einigen Monaten entspannt.
Aber ich bleibe immer noch am Ball, schließlich macht mir das Studium nach wie vor viel Spaß!
Liebe Grüße,
Alicia
Hallo Alicia,
das klingt ja fast so als hättest du vor dich wieder von den kommenden Prüfungen abzumelden?
Liebe Grüße
Andrea
Hey Alicia,
ich verfolge seit einiger Zeit deinen Blog und danke dir für die Erfahrungen die du teilst. Ich selbst stehe grad vor der Wahl eines Präsenzstudiums in einer uninteressanten Stadt oder der Fernuni Hagen und muss mich bis Montag entscheiden. Leider fehlt mir der wirkliche Austausch mit einem Studenten der Fernuni. Ich höre leider nur Stimmen von „außen“, von Leuten die keine wirkliche Ahnung haben und ich wollte dich deshalb mal fragen, ob man evtl mal ne kleine telefon-austauschrunde starten könnte? Bin auch bei Facebook unterwegs…
Glg Johannes
Hallo Alicia,
Na, du hast jetzt dein Fernstudium aber ganz schön auf min. Level runter gefahren.
Was ich nur mal wissen wollte, hast du es nochmal beim Prüfungsamt versucht. Dir von deinem Erststudium was auf dein Bac.-Studium anzurechnen, bzw. die Zulassung zum Masterstudium nochmals in Angrff zu nehmen?
Hallo Wolfgang,
ja, mein Studium pausiert zurzeit, da die Selbstständigkeit meinen Zeitplan mehr als füllt. Im Moment weiß ich auch noch nicht, ob ich das Studium überhaupt fortsetzen werde. Ich warte aber noch dieses Semester ab.
Beim Prüfungsamt hatte ich leider keinen Erfolg bzgl. der Anrechnung. Dafür sind die Fächer/Module der beiden Studiengänge einfach zu verschiedenen aufgebaut. Zum Beispiel hatte ich in meinem Erststudium zwar Statistik, allerdings nicht in Verbindung mit Mathe, sodass ich das Modul EWiwi dennoch bearbeiten müsste. Mein Erststudium hatte sehr viele psychologische Inhalte und der BWL-Anteil betrug dabei etwa 30-40%. Weit kommt man damit nicht, leider.
Viele Grüße,
Alicia
Hallo,
Da hätte ich eine Idee (Ist jetzt aber wirklich was ganz unorthodoxes!)
An der FernUni gibts auch den Master of Computersciens. Da ist die Zugangsregelung, dass man in den Studiengängen aus denen man die Zulassung erwirkt, min 60 ECTS Informatik und Matheanteil vorweisen muß.
Wenn im vorrangegangenen Studiengang weniger als die 60 ECTS zusammenkommen, kann man durch Prüfungsableistung geeigneter Module die fehlenden Punkte noch erbrignen.
So, in den Beschreibungen für die Master in VWL, BWL und Wirtschaftsinformatik werden eine Gruppe von Abschlüssen genannt die ohne Prüfung zum Masterstudium zugelassen werden. Dann gibt es eine Gruppe für die eine studiengangsbezogene Übereinstimmung von 90 ECTS verlangt wird.
An deiner Stelle würde ich beim Prüfungsamt mal schriftlich den Antrag stellen, dass du die fehlenden ECTS Punkte durch Prüfungsleistung in Modulen erbringst. Verweis auch auf die „problemlose“ Zulassung der Mischstudiengänge Wirtschaftspädagogen oder Wirtschaftsinformatiker, und deinem vergleichbaren Mischstudiengang Wirtschaftspsychologie (Ist ja fast „einmalig“ im Land!).
Du schreibst:
„Mein Erststudium hatte sehr viele psychologische Inhalte und der BWL-Anteil betrug dabei etwa 30-40%.“
Na, sind doch schon mal 54 – 72 ECTS. (Deine eigene Einschätzung, ja?)
für die 90 ECTS sind noch 2-4 Module nötig.
Schau, dass du einen Deal aushandels.
Da würd ich aber dann auch wirklich hartnäckig sein, notfalls fährste nach Hagen und nervste die vom Prüfungsausschuß persönlich.
Denn du siehst ja wie zäh sich das Fernstudium hinzieht.
Die Tour mit einen Bac.-Studium würd ich def. nicht machen wollen.
Du willst ja wohl doch nicht noch den Olli Bierhoff in der Studiendauer in den Schatten stellen! Oder doch?
Hey Wolfgang,
vielen Dank für den Tipp mit dem Masterstudiengang. Das hört sich wirklich interessant an, zumal es mir auch etwas für meinen Job bringen würde ;).
Ich muss mir das noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Das Bachelor-Studium Wiwi motiviert mich jedenfalls zurzeit nicht besonders, da es nicht (mehr) meinen Zielen entspricht. Bevor ich mich aber in ein neues Studium stürze, muss ich mir wirklich zu 100% sicher sein, dass es das ist, was ich machen will. Das Studium sollte mir etwas bringen und meinen Interessen entsprechen.
Natürlich wäre es super, wenn ich nicht noch mal einen Bachelor machen müsste, sondern direkt mit dem Master starten könnte. Denn Ollli Bierhoff muss ich bei der Studiendauer nun wirklich nicht übertrumpfen ;). Dann würde sich sogar das Aufarbeiten der entsprechenden Module lohnen, um zugelassen zu werden. Ich schaue mir das noch mal an und wenn es passt, dann werde ich definitiv genauso hartnäckig an der Sache dranbleiben, wie du es in deinen Kommentaren schreibst ;)!
Danke für den Tipp und frohe Weihnachten!
Alicia
Laut der HP für den für den Master of Computersience…
Also, 13 ECTS Mahte(Statistik geht dann wohl auch) , 27 ECTS-Punkten soll der Inf.-Anteil sein.
Hat man weniger, kein Problem. Muß man halt die über Module oder Kurse an der FernUni reinfahren.
Sollte ehrer eine Anregung sein wie an der FernUni man auch zum Master zugelassen werden kann!
Aber mal ehrlich, willst du wirklich von WIWI auf praktische Informatik umsatteln?
Was sagt dein Hometrainer dazu?
Hey Wolfgang,
vielen Dank für den Link, ich habe mir den Studiengang bereits angeschaut. Ich denke aber nicht, dass ich jetzt vom Wiwi-Bachelor zum Informatik-Master wechsel wechseln werde. Der Sprung wäre wirklich etwas zu groß. Informatik ist sicherlich spannend, aber da gibt es viele andere Master, die mich deutlich mehr interessieren würden.
Im Moment fehlt mir einfach die Zeit zum Lernen. Da ist es es egal, ob es ein Master- oder Bachelorstudium an einer Präsenz- oder Fernuni ist. Ich werde, sobald sich die zeitliche Situation wieder entspannt, über ein Masterstudium nachdenken. Am liebsten würde ich wohl einen Master in Wirtschaftspsychologie machen, da der Studiengang perfekt zu meinem Erststudium passt und zahlreiche Ausrichtungsmöglichkeiten bietet. Dafür werde ich dann gerne auch wieder an eine normale Uni gehen.
Mal sehen, was so kommt, ich halte dich auf dem Laufenden ;)!
Viele Grüße & Danke für die Tipps,
Alicia
Wie gesagt, wollte ich dir nur ne Anregung geben wie man doch noch die Zulassung zum Master WIWI „vllt.“ erreichen kann.