MBA: Es ist nicht alles Gold, was glänzt!

MBA als Karrierebeschleuniger?

Was ist der MBA eigentlich wert? Bringt der Abschluss „Master of Business Administration“ tatsächlich einen Mehrwert? Oder handelt es sich um reine Geldmacherei mit einer unspezifischen Zusatzqualifikation?

Das Angebot an MBA Programmen ist groß – auch im Fernstudienmarkt. Kein Wunder, schließlich lässt sich mit dem MBA-Abschluss viel Geld verdienen. Zudem ist der Master of Business Administration Abschluss aufgrund seiner Karriereförderlichkeit nach wie vor überwiegend hoch angesehen.

In den bisherigen Teilen der Artikelreihe zum Thema „MBA Fernstudium“ wurden bereits die einzelnen MBA-Programm bekannter deutscher Fernhochschulen betrachtet. In diesem abschließenden Teil soll der Abschluss nun einmal kritisch beleuchtet werden.

Denn abseits der verheißungsvollen Werbetexte seitens der Anbieter mehr sich auch die Kritik am vermeintlich lukrativen MBA-Titel. So ist von „einseitiger Ausrichtung“, „Mogelpackungen“ und „Vehikeln des Finanzkapitalismus“ die Rede.

MBA ist nicht gleich MBA und so ist bei der Auswahl des richtigen Anbieters und MBA-Programms auf zahlreiche Faktoren zu achten. Um nicht in die Kosten- und Karrierefalle zu tappen, sollte die Frage „Kosten oder Nutzen?“ vor Aufnahme eines MBA-(Fern)Studiums intensiv beleuchtet werden.

Der MBA – Nichts für Spezialisten!

MBA-Interessenten mangelt es oftmals bereits am Grundverständnis. Viele halten den MBA für eine neuere Version des bisherigen Diplom-Kaufmanns. Und obwohl der Abschluss das Wort „Master“ im Titel trägt, ist er genau das Gegenteil eines spezialisierten Master-, bzw. Diplom-Abschluss.

Denn beim MBA handelt es sich grundsätzlich um ein postgraduales, überwiegend generalistisches Management-Studium, das alle wesentlichen Managementfunktionen abdecken soll. Es ist also keine Spezial-Ausbildung auf einem bestimmten Fachgebiet, sondern eine Art praktisches Betriebswirtschaftsstudium.

MBA-Programme richten sich nur in seltenen Fällen an Betriebswirte, die sich im Erststudium bereits mit anderen Schwerpunkten auseinandergesetzt haben. Zielgruppe sind in erster Linie Nicht-Ökonomen, wie z.B. Juristen, Mediziner Ingenieure, Mathematiker, Chemiker und andere Natur- und Geisteswissenschaftler, die sich für Managementpositionen oder hohe Ämter im öffentlichen Dienst qualifizieren wollen.

Für sie ist der MBA der klassische Schlüssel für berufliche Veränderungen, da der Abschluss ihnen ermöglicht, von den Fachaufgaben ins Management zu wechseln. Doch auch Betriebswirte, deren erster Studienabschluss bereits einige Jahre zurückliegt, können sich mit den aktuellen und meist international ausgerichteten MBA-Programmen für einen Karrieresprung im Management-Bereich qualifizieren.

Wer sich mit einem Master-Abschluss auf eine bestimmte Branche oder Funktion spezialisieren möchte, ist mit dem MBA schlecht beraten. Denn der klassische Master ist eher für Spezialisten interessant, die ein sehr konkretes Berufsziel verfolgen.

Doch im Fahrwasser des Bologna-Prozesses ist es nicht nur zu einem Boom der spezialisierten Master-Abschlüsse, sondern auch der spezialisierten MBAs gekommen. Obwohl ein spezialisierter MBA ein Widerspruch in sich ist, tummeln sich Angebote, wie „MBA in Advanced Management“, „MBA in Marketing“ oder „MBA in Engineering Management“ auf dem Fernstudien-Markt.

Es gibt kaum eine Nische, die von irgendeiner Hochschule oder FH nicht bedient wird. Auch die Fernhochschulen suchen ihr MBA-Glück in immer spezielleren (oder besser gesagt skurrileren) Formen der Management-Qualifizierung.

Dabei ist klar: Wer sich beruflich bereits festgelegt hat und nach Aufstiegsmöglichkeiten nur innerhalb seiner Branche sucht, sollte besser einen spezialisierten Masterstudiengang wählen, der inhaltlich auf dem Erststudium aufbaut. Der MBA ist keine Grundlage für eine fachliche Spezialisierung. Auch wer sich im Studienfach geirrt und sich beruflich umorientieren möchte, ist mit einem spezialisierten Master besser beraten, als mit einem MBA.

In den beiden genannten Fällen wäre ein MBA-Abschluss lediglich eine teure, unspezifische Zusatzqualifikation ohne wirklichen Mehrwert. Denn obwohl das Studium zum Master of Business Administration eigentlich ein Studium in Unternehmensführung sein sollte, sehen die Lehrpläne der Spezial-MBAs oft ganz anders aus.

Statt Akademiker mit Berufserfahrung, aber ohne wirtschaftswissenschaftlichen Hintergrund zu Generalisten auszubilden, orientieren sich viele MBA-Programme zu stark an speziellen Brachen und Fachbereichen. In Anbetracht der grundsätzlichen Definition eines „Master of Business Administration“, müsste man Spezial-MBAs eigentlich als Mogelpackung bezeichnen. Trotzdem sind selbst falsch bezeichnete MBA-Programme nicht verboten und können sogar über eine Akkreditierung verfügen.

Damit eine Akkreditierung überhaupt möglich ist, werden z.T. für den Bewerber höhere Hürden aufgestellt. Da auch der MBA ein Master-Abschluss ist und zur Promotion berechtigt, müssen für den Abschluss Gesamtstudienleistungen von mindestens fünf Jahren oder mindestens 300 ECTS nachgewiesen werden. Bei einem Bachelor-Studium von sechs Semestern ergeben sich i.d.R.180 ECTS, sodass der MBA theoretisch mindestens vier Semester und 120 ECTS umfassen müsste.

Tatsächlich verfügen jedoch einige MBA-Studiengängen über eine kürzere Regelstudienzeit als 24 Monate und einen geringen Leistungsumfang an ECTS. Für den Bewerber heißt das ggf., er muss die „fehlenden“ ECTS durch (teure) Zusatzkurse erwerben.

So verfügt z.B. der weiterbildende Master-Studiengang Engineering Management (MBA) an der Wilhelm Büchner Hochschule über eine Regelstudienzeit von nur zwei Semestern und einem Leistungsumfang von nur 60 ECTS.

Zugelassen werden in dem Fall nur Absolventen und Absolventinnen achtsemestriger Bachelor oder Diplomstudiengänge mit mindestens 240 ECTS-Leistungspunkte bzw. Semesteräquivalent. Wer über einen klassischen sechssemestrigen Bachelor-Abschluss verfügt, muss somit 60 ECTS zusätzlich „auftreiben“, um überhaupt für das MBA-Fernstudium zugelassen zu werden.

Daher heißt es für alle Interessenten: Augen auf bei der MBA-Wahl!

„Master of Business Administration“ – Mehr Schein als Sein?

MBA: Mehr Schein als Sein?

Wer den Fehler macht, sich vom imposanten Titel „Master of Business Administration“ blenden zu lassen, hat bereits verloren. Zwar gilt der MBA als einer der beliebtesten postgradualen Bildungsabschlüsse, allerdings entfaltet der Abschluss an sich keine Markenwirkung.

Im Vergleich zu einem Diplom oder einer Promotion, gibt es beim MBA keinen garantierten Standard, auf den man sich verlassen kann. Top Business Schools werden mit unseriösen Pseudo-Hochschulen, die exakt denselben Titel verleihen, in einen Topf geworfen.

Da der akademische Grad des MBA in US-Schulen bereits seit über hundert Jahren verliehen wird, er in deutschen Hochschulen bis 1998 sogar verboten war, haben renommierte ausländische Business Schools einen Vorteil. Doch auch in Deutschland gewann der MBA durch die Bologna-Reform größeren Aufwind und brachte zahlreiche „Karriere-Schmieden“ hervor.

Nicht wenige Lehrpläne und Curricula stehen aufgrund praxisferner Lehrpläne in der Kritik. Stellt sich die Frage: Was ist der MBA eigentlich noch wert? Wann lohnt sich der Abschluss? Und wie findet man als Interessent das richtige Angebot?

Auch wenn bei der Wahl des passenden MBA-Programms sicherlich Vorsicht geboten ist, so ist der Abschluss Master of Business Administration nicht grundsätzlich negativ zu bewerten. MBA-Programme haben durchaus ihre Daseinsberechtigung und können beruflich neue Türen öffnen.

Allerdings gilt es zuvor gründlich abzuwägen, ob der MBA-Abschluss überhaupt das Richtige für die eigenen Karriereziele ist, welcher Anbieter in Frage kommt und welches Programm am besten passt.

Denn obwohl MBA-Programme auch in Teilzeit und per Fernstudium angeboten werden, so ist der Weg zum Abschluss kein Zuckerschlecken. Wer es erst geschafft hat, durch das harte Auswahlverfahren samt Bewerbungs- und Empfehlungsschreiben, beruflichem Werdegang, Nachweis ausgezeichneter Englischkenntnisse zu kommen, muss ein hohes Maß an Disziplin und Lerneifer mitbringen, um den äußerst umfangreichen Lernstoff zu packen.

Neben einem hohen Zeitaufwand für Selbststudium, Präsenzphasen und Prüfungen ist ein Fernstudium zum MBA auch mit einem hohen Kostenaufwand verbunden. So reichen die Studiengebühren der bekannten MBA-Fernstudiengänge von 6.960 Euro bis 18.840 Euro. Renommierte Business Schools im Ausland verlangen sogar Gebühren im mittleren fünfstelligen Bereich.

Es ist daher nur allzu verständlich, dass man sich fragt: Lohnt sich der zeitliche und finanzielle Aufwand überhaupt? Ist der MBA all die Mühen überhaupt wert? Die meisten MBA-Bewerber sind bereits berufstätig, verfügen über ein gutes Gehalt, wollen aber auf der Karriereleiter aufsteigen.

Die Versprechungen und beruflichen Aussichten von Seiten der Anbieter höheren sich verlockend an: Verantwortungsvolle Fach- und Führungsaufgaben, der Aufstieg ins mittlere bis obere Management und Spitzengehälter sind nur einige davon.

Doch nicht für jeden wird der MBA die erhoffte VIP-Eintrittskarte ins Top-Management internationaler Wirtschaftsunternehmen und Organisationen. Denn nicht der Titel, sondern der Abschluss der jeweiligen Schule macht den Unterschied.

Bei der Wahl des passenden MBA-Programm muss man daher sorgfältig abwägen, ob und welches MBA-Programm sich auszahlen wird.

MBA: Ein lukrativer Abschluss?

Betrachtet man die Gehälter von MBA-Absolventen, so fallen diese keinesfalls mickrig aus. Ein deutscher MBA bringt auf dem Arbeitsmarkt etwa 60.000 Euro Einstiegsgehalt. Wer seinen MBA einer europäischen Top-Schule erworben hat, kann mit 80.000 Euro aufwärts rechnen. Und einige MBA-Abschlüsse bringen in einigen Bereichen sogar über 100.000 Euro Einstiegsgehalt für Absolventen.

Dennoch sind große Gehaltssprünge nach dem MBA vor allem in den USA möglich, in Deutschland eher selten. Die Gehaltsspannen sind groß und ergeben sich aus mehreren Einflussfaktoren, wie dem Bekanntheitsgrad der Schule, der Berufserfahrung vor dem MBA, sowie dem MBA-Jobmarkt.

Tatsächlich ist es so, dass gerade die teuren MBA-Schulen, die die besten Gehaltsperspektiven bieten. Absolventen, die nach ihrem Abschluss in die Investment- und Consultingbranche gehen – beides klassische MBA-Jobmärkte – verdienen durchschnittlich besonders gut.

Zu stark auf den Kostenfaktoren zu achten und die vermeintlich preisgünstigere Alternative zu wählen, kann auf langfristige Sicht nach hinten losgehen. Daher gilt es bei der Kalkulation eines MBA-Studiums auch immer abzuwägen, wie schnell sich die investierten Studiengebühren im Gehalt auszahlen. Eine gute Rechengrundlage bietet die Statistiken über Absolventengehälter.

Natürlich spielt die Erwartung, nach dem MBA-Abschluss viel Geld zu verdienen, eine große Rolle bei der Motivation. Doch sollte die Entscheidung für oder gegen ein MBA-Fernstudium nicht mehr sein, als nur eine nüchterne Abwägung von Kosten und Nutzen?

Selbst wenn ein MBA lukrativ erscheinen mag, so ist der Einkommenszuwachs nur ein Kriterium (für einige Anbieter eines der wichtigsten). Die Weiterentwicklung der Persönlichkeit und der Erkenntnisgewinn sollten bei einer solchen Ausbildung jedoch nicht vernachlässigt werden. Wer beim Wort „MBA“ nur Dollarscheine in den Augen hat, wird höchstwahrscheinlich als Job-Hopper in der Finanzwirtschaft und Beratung enden. Die Frage ist: Will man das?

Wer hingegen die Verbesserung der eigenen Führungskompetenzen in den Mittelpunkt seiner Karriereziele stellt, hat gute Chancen, mit dem MBA beruflichen Erfolg zu haben. Doch auch dann ist der Abschluss kein Freifahrtschein in die Chefetagen.

Lohnt sich der MBA überhaupt?

MBA als Karrierebeschleuniger?

MBA-Interessenten sollten sich dessen bewusst sein, dass der „Master of Business Administration“ schon längst nichts Besonderes mehr ist und in manchen Branchen bereits zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Es wartet also kein Unternehmen mit offenen Armen auf eine Bewerbung.

Auch die Unterstützung von Seiten des Arbeitgebers lässt in vielen Fällen zu wünschen übrig. Obwohl dort wichtiges Management-Knowhow direkt in die Firma fließen könnte, sind viele Personalchefs zurückhaltend, weil sie fürchten, der Mitarbeiter könnte nach dem teuren MBA in ein anderes Unternehmen wechseln.

Daher stellen viele Arbeitgeber als Bedingung für eine zeitliche und/oder finanzielle Unterstützung eines berufsbegleitenden MBAs, dass der Arbeitgeber sich verpflichtet, als Gegenleistung nach Abschluss eine bestimmte Anzahl an Jahren im Unternehmen zu verbleiben.

Als MBA-Interessent sollte man auf mögliche Einwände und Bedingungen bei einer anteiligen oder sogar vollständigen Finanzierung durch den Arbeitgeber vorbereitet sein. In vielen Unternehmen sind die Arbeitgeber jedoch mit der Titelvielfalt überfordert und wissen das Eigenengagement für einen nebenberuflichen MBA nicht richtig zu würdigen, geschweige denn das Programm routinemäßiges als Instrument der Personalentwicklung einzusetzen.

Letztendlich macht es auch keinen Sinn, dem Mitarbeiter irgendwelche Weiterbildungsprogramme aufzuzwingen. Die Eigeninitiative zählt. Hierbei steht die Frage im Mittelpunkt, was man mit dem Abschluss eigentlich erreichen will.

Viele versuchen die Arbeitslosigkeit (nach dem Studium) zu überstehen, indem sie sich ein oder zwei Jahre fortbilden oder nutzen das MBA-Studium, um die Branche zu wechseln. Sie müssen zunächst in Vorkasse gehen und darauf hoffen, dass sich die Investition künftig auch auszahlt.

Allerdings sind ist der Weg zum beruflichen Wechsel, höheren Gehältern und schnelleren Aufstiegschancen nach dem MBA schwieriger geworden. Die Vielzahl an Bewerbern, mangelnde Berufserfahrung in einer Branche und nicht zuletzt fehlende Beziehungen im jeweiligen Wirtschaftszweig können den Karrieresprung erschweren.

Nur weil man einen MBA hat, bekommt man noch lange nichts geschenkt. Es kommt darauf an, was man damit macht. Neben viel Eigenengagement und Loyalität muss der Abschluss einen echten Mehrwert für die Firma bieten. Insbesondere international renommierte MBA-Abschlüsse bescheren attraktive Möglichkeiten, da wachsende Firmen ständig Leute brauchen, die sich auf internationalem Terrain bewegen können.

Der MBA kann daher durchaus eine Chance sein, insbesondere für Personen, die nicht dem Standardprofil entsprechen. Der große Vorteil klassischer MBA-Studiengänge ist, dass man sich beruflich neu erfinden und an gut bezahlte Jobs aus branchenfremden Bereichen gelangen kann.

Wer die beruflichen Ziele und den Erkenntnisgewinn in den Vordergrund stellt, wird nicht allzu sehr enttäuscht, wenn der Abschluss geldmäßig gesehen, zunächst eher kein Erfolg ist. Ein Karrierewechsel zählt manchmal mehr als Geld. Nicht selten verdienen Absolventen direkt nach dem MBA sogar weniger als vor dem Studium. Dafür sind sie um einige Erkenntnisse in den Bereichen Marketing und Strategie reicher und haben gelernt, Businesspläne zu schreiben.

Vielen ist die Chance, beruflich etwas völlig Neues zu wagen, die Mühen wert – Auch wenn sich der MBA nicht auf dem Konto auszahlt. Trotz eines radikalen Branchenwechsels schaffen es viele, in der neuen Branche bis in Management aufzusteigen – Dort, wo die „wichtigen Dinge“ passieren. Und das geht mit einem MBA in der Tasche wesentlich leichter.

Auch wer später in einem internationalen Unternehmen, bzw. im Ausland arbeiten möchte, findet mit dem MBA einen guten Einstieg. Die meisten MBA-Programme sind international ausgerichtet und beinhalten z.T. auch Auslandsseminare an Partnerhochschulen.

Tipps zur Wahl des richtigen MBA-Programms

Ein gutes MBA-Programm ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen. MBA-Willige sollten die Schule und die Programme daher genau unter die Lupe nehmen. Doch zunächst gilt es für sich selbst einige wichtige Fragen zu beantworten:

  • Welches Ziel verfolge ich mit dem MBA-Abschluss?
  • Passen die Studieninhalte zu meinen beruflichen Zielen?
  • Wie sind die Studienmaterialien aufgearbeitet (schriftlicher/Online-Anteil)?
  • Wie sehen die Prüfungsleistungen aus?
  • Wie hoch ist der wöchentliche Lernaufwand?
  • Kann ich die Regelstudienzeit kostenlos verlängern?
  • Kann ich mir das MBA-Studium überhaupt leisten?
  • Welche Extra-Kosten kommen auf mich zu (Sprachtests, Fahrtkosten/Unterkunft bei Seminaren, Prüfungsgebühren etc.)?
  • Verfüge ich über finanzielle Sicherheiten für Notfälle (Arbeitslosigkeit, Krankheit etc.)?
  • Wie viele Präsenzphasen findet statt und wo?
  • Wie sehen die Betreuungsleistungen aus?
  • Welchen Ruf hat die Schule?
  • etc.

Wer seine Entscheidung zu voreilig wählt, riskiert viel Zeit und Geld umsonst investiert zu haben. Grundvoraussetzung für die Auswahl eines Anbieters und MBA-Programms ist zunächst, dass man mit dem MBA ein konkretes Karriereziel verfolgt und sich das Studium zeitlich und finanziell überhaupt leisten kann.

Im zweiten Schritt geht es um die Auswahl einer geeigneten (Fern)Hochschule. Bereits der Besuch der entsprechenden Website ermöglicht eine erste Einschätzung?

Macht die Website einen seriösen Eindruck? Seit wann ist der Anbieter auf dem Markt? Was sind die Kernkompetenzen der Hochschule? Ist der MBA inhaltlich auf das Kompetenzprofil zugeschnitten? Stimmt der Praxisbezug? Welche Kontakte pflegt die Hochschule zur Wirtschaft? Und trifft man bei Seminaren auf Dozenten aus der unternehmerischen Praxis?

Der erste Eindruck muss stimmen. Die meisten (Fern)Hochschulen bieten kostenlose Studienbroschüren an, in denen man zusätzliche Infos zum MBA-Studiengang findet. Hier sollte man definitiv einen Blick reinwerfen!

Zur Bewertung des MBA-Programms gilt es insbesondere auf die Akkreditierung zu achten. Doch Akkreditierung ist nicht gleich Akkreditierung. Z.T. unterscheiden sich die Anforderungen der Akkreditierungseinrichtungen beträchtlich. Ein besonders hoher Stellenwert kommt internationalen Akkreditierungen zu.

Von internationaler Bedeutung von MBA-Programmen sind die Akkreditierungen des  European Quality Improvement System (EQUIS), der US-amerikanischen Association to Advance Collegiate Schools of Business (AACSB) und der Association of MBAs (AMBA).

Diese drei internationalen Akkreditierungen sind eine Art Gütesiegel für die Qualität einer MBA-Schule. Wichtig ist, dass der jeweilige Studiengang akkreditiert ist und nicht, dass die Anbieter lediglich Mitglied einer Akkreditierungsinstitution.

Es ist auch möglich, dass Business Schools oder ein einzelner Studiengang von mehreren Akkreditierungsagenturen akkreditiert wird. Eine Auszeichnung mit allen drei wichtigen europäischen Akkreditierungen bezeichnet man als „Triple-Crown-Akkreditierung“. In Deutschland ist die Mannheim Business School die erste und einzige Schule mit dieser Auszeichnung.

Internationale Akkreditierungen sind an deutschen Hochschulen jedoch rar gesät. Die MBA-Studiengänge hierzulande verfügen i.d.R. über keine internationale Akkreditierung. Allerdings garantiert die Akkreditierung durch eine der deutschen Agenturen zumindest einen gewissen Standard, wenn auch nicht den einer internationalen.

Aktuell sind folgende Agenturen berechtigt, das Qualitätssiegel des Akkreditierungsrates zu verleihen: ACQUIN, AHPGS, AKAST, AQ Austria, AQA, AQAS, ASIIN, evalag, FIBAA, OAQ und ZEvA.

Wichtig: Der MBA-Studiengang sollte zum Zeitpunkt des Studienabschlusses bereits akkreditiert sein, da ansonsten der Zugang zu den Laufbahnen des höheren Dienstes über ein Masterstudium nicht möglich ist!

Neben der Akkreditierung spielt jedoch vor allem die Passgenauigkeit des MBA-Programms zu den beruflichen Zielen und persönlichen Voraussetzungen eine entscheidende Rolle. Ob Vollzeit, Teilzeit oder berufsbegleitend – Inhalte, Schwerpunkte, Studiendauer, Unterrichtssprache, Standort der Hochschule usw. sind nicht minder wichtig.

Geld sollte bei der Auswahl des passenden MBA-Programms zwar keine ausschlaggebende Rolle spielen, doch teuer ist nicht immer gut. Interessenten sollten besonders hohe Studiengebühren daher nicht als Qualitätsnachweis ansetzen, da es auch schlechte MBA-Studiengänge gibt, die teuer sind.

Die richtige Studienmotivation, passgenaue Studieninhalte, eine anerkannte Hochschule und ein MBA-Programm mit (internationales) Akkreditierung sind bereits gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Studium. Bei berufsbegleitenden Programmen (z.B. per Fernstudium) sollte man zudem ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung und Realismus mitbringen.

Ein MBA-Studium ist kein Ponyhof. Die Doppelbelastung aus Studium und Beruf, der Verzicht auf Freizeit und die zusätzliche finanzielle Belastung erfordern über mehrere Monate bis Jahre ein starkes Durchhaltevermögen. Wer den Willen nicht hat, wird früher oder später am Lernpensum scheitern.

Und auch wenn die persönlichen Voraussetzungen stimmen und das MBA-Programm überzeugend klingt, sollte man nicht darauf verzichten, die Schule vor Ort zu besichtigen, z.B. im Rahmen vom „Tag der offenen Tür“. Denn auch beim MBA gilt:

„Es ist nicht alles Gold, was glänzt.“

Über den Autor

Alicia
Hier schreibt Alicia, 36 aus dem schönen Geesthacht an der Elbe. Im WS 2010/11 habe ich ein WiWi-Fernstudium an der Fernuni-Hagen begonnen - Und bereits nach 18 Monaten erfolgreich abgebrochen. Die Gründe: Eine voreilige Entscheidung, berufliche Veränderungen und die Einsicht, dass nicht jeder der geborene Fernstudent ist. In meinem Blog berichte ich über persönliche Erfahrungen, Eindrücke, Probleme und Fragen aus meiner Fernstudienzeit, sowie allgemeine Informationen und News rund um das Thema Fernstudium und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge. Mein Ziel ist es, Studieninteressierte bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, damit das Projekt Fernstudium auch ein nachhaltiger Erfolg wird.

Kommentar hinterlassen on "MBA: Es ist nicht alles Gold, was glänzt!"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*