Gestern habe ich mich mal ein wenig intensiver mit der Moodle Lernumgebung der Fernuni Hagen befasst. Die Idee für diesen Artikel kam durch einen Kommentar von Hannah (vielen Dank dafür ;)). Ich habe ja bereits über den Virtuellen Studienplatz an der Fernuni Hagen berichtet und als ich das erste Mal von „Moodle“ hörte, war ich auch etwas verwirrt.
Erstens wusste ich überhaupt nicht, was das ist und zudem habe ich von Moodle das erste Mal im Sprachrohr gelesen. Dort ging es um das Thema „Lernplattform „moodle“ und Datenschutz – unvereinbar und irrelevant?“. Und der erste Satz war:
„In letzter Zeit kamen immer wieder Fragen auf, ob in „moodle“ der Datenschutz gewährleistet ist, zumal die Lernplattform verpflichtend genutzt werden muss. Darin unterscheidet sich die FernUniversität von anderen Universitäten, die das Programm auch einsetzen, dessen Nutzung dort aber freiwillig ist.“
(Sprachrohr, Ausgabe 03.2010, S. 6)
Hm, ok – Jetzt wusste ich wenigstens, dass „Moodle“ eine Lernumgebung ist. Aber der erste Eindruck war aufgrund dieser ganzen Datenschutzdebatte eher negativ behaftet. Zudem musste ich persönlich Moodle nirgendwo nutzen und habe auch sonst nichts darüber gelesen. Den einzigen kleine Hinweis auf Moodle bekam ich aber im Virtuellen Studienplatz und dem kleinen Hinweis „mo“ neben einem Kurs:
Über diese kleine Zeichen „mo“ wird man dann zur Moodle Lernumgebung weitergeleitet. Natürlich kann man Moodle auch direkt über https://moodle.fernuni-hagen.de erreichen. Aber noch mal zu den grundsätzlichen Sachen:
Was ist Moodle eigentlich?
Moodle ist die Lernumgebung der Fernuni Hagen und ist die Abkürzung für „Modular Object-Oriented Dynamic Learning Environment“. Die Moodle Lernumgebung ist in erster Linie dafür da, den Fernstudenten intensiveren Kontakt zu ihre Mitkommilitonen, sowie den Betreuern eines Moduls zu geben. Kurz gesagt ist Moodle ein Softwarepaket zur Unterstützung der webbasierten Lehre.
Welche Funktionsbereiche bietet Moodle?
Wie bereits erwähnt, soll die Moodle Lernumgebung dazu beitragen, dass man aktiv mit anderen Studenten zusammenarbeitet, vorhandenes Wissen austauscht und sich während des Fernstudiums gegenseitig hilft und unterstützt. Moodle soll jeden Studenten beim Aufbau effektiver Lerngemeinschaften unterstützen. Betreuer, Lehrende und Dozenten erfüllen bei Moodle eine eher moderierende und beratende Funktion.
Für Lehrende bietet Moodle die Funktion der:
- interne Kurs- und Teilnehmerverwaltung
- Zuordnung von Lernaktivitäten zu einem Kurs (z.B. Forum, Chat, Wiki, Test, Aufgabe, Abstimmung)
- Bereitstellung von Lernmaterialien für einen Kurs
- zeit- und ortsunabhängiger Kommunikation mit den Lernenden
- Evaluation, z.B. über Abstimmungen
Die Anwendungsmöglichkeiten von Moodle für Studenten sind:
- Bildung von Lerngruppen (z.B. über Foren/Chats)
- interaktive Zusammenarbeit, z.B. mit Wikis
- Lernstandskontrolle, z.B. über Tests und Aufgaben
- die zeit- und ortsunabhängige Kommunikation mit Lehrenden
Wie meldet man sich in Moodle an?
Unter https://moodle.fernuni-hagen.de/ kann man sich oben rechts ganz normal mit seinem FernUni-Account (q+Matrikelnummer und Passwort) anmeldet. Ich hab es eben versucht, es hat geklappt ;). Es gibt auch noch diverse andere Wege, sich bei Moodle anzumelden, welche in einem kleinen Video zum Moodle-Login von der Fernuni Hagen zusammengestellt wurden.
Moodle-Profil bearbeiten
Ist man angemeldet, sieht man oben rechts seinen Namen. Klickt man darauf, kann/sollte man sein Profil bearbeiten. Insgesamt sieht man dann drei Tabs:
- Profil (Mein Profil, wie es andere sehen)
- Profil bearbeiten
- Blog
Die Fernuni rät zuerst das eigene Profil zu bearbeiten, um von anderen Studenten auch gefunden zu werden. Bei mir waren bereits einige Daten, die ich damals in meinem Profil im Virtuellen Studienplatz eingetragen habe, auch in meinem Moodle-Prodil enthalten, z.B. Vor- und Nachname und Email-Adresse. Ich habe in Moodle nur noch meine Stadt und den Studiengang ergänzt. Man kann dort aber auch entscheiden, ob und für wen die Email-Adresse sichtbar sein soll.
Was ich auch ganz cool finde, ist der Tab „Blog“. Hier kann man einen „Neuen Eintrag hinzufügen“ und Blogeinträge oder Notizen (für alle oder für sich alleine), auch mit Anhang hinterlassen.
Wo finde ich die Kurse, für die Moodle zur Verfügung steht?
Die Moodle Lernumgebung steht nicht für alle Kurse zur Verfügung. Wie man am obigen Bild erkennen kann, kann ich in diesem Semester für keinen meiner vier Kurse die Moodle Lernumgebung nutzen, sondern nur für „Studienstart – Tipps zum optimalen Einstieg“. Seine Kurse in Moodle erstemal zu finden, ist auch nicht so einfach, wie gedacht. Ist man in Moodle eingeloggt, findet man ganz unten auf der Hauptseite die dicke Überschrift „Meine Kurse“.
Dort kann man sich dann die zur Verfügung stehenden Lernumgebungen (LU) mit und ohne Semesterbezug anschauen. Mit Semesterbezug bedeutet, dass es sich um eine Lernumgebung für einen Kurs handelt, den man im aktuellen Semester belegt hat. Der Kurs „Studienstart – Tipps zum optimalen Einstieg“ hat hier eher allgemeinen und informativen Charakter und ist daher ohne Semesterbezug.
Mit Klick auf diesen Kurs gelange ich zu einem kleinen Begrüßungfilm, sowie diversen Infos zur Vorbereitung auf den Studienstart, Struktur und Studienorganisation in meinem Studiengang, Zeitplanung und Lebensbalance im Fernstudium und Lernisolation im Fernstudium. Ich werde mir das alles mal in einer ruhigen Minuten anschauen ;).
Für welche Kurse einer Fakultät Moodle genutzt werden kann, findet man auch unter den Lernumgebungsbereichen der einzelnen Fakultäten (diese sind ebenfalls auf der Hauptseite, in der linken Navigationsleiste aufgeführt). Dort kann man sich wahlweise auch alle Kursbereiche, für die Moodle zur Verfügung steht anschauen.
Klickt man z.B. auf die Fakultät Wirtschaftswissenschaften, kann man zwischen verschiedenen Unterbereichen wählen, wie Module, Kernfächer, Seminare, Abschlussarbeiten etc. Unter „Module“ erhält man dann eine Übersicht zu allen Modulen im Studiengang Wirtschaftswissenschaften (Bachelor oder Master), für welche es eine Moodle Lernumgebung gibt.
Zur Lernumgebung für einen bestimmten Kurs zu gelangen, muss man auch für diesen eingeschrieben sein. Klickt man auf ein Modul für einen Kurs, den man noch nicht belegt hat, wird man gefragt „Sie sind dabei, sich in diesen Kurs einzuschreiben. Sind Sie sicher?“. Äh…Nein. Ich hab dann mal zurückgeklickt…. 🙂
Falls man Kurse belegt hat, für die Moodle verfügbar ist, werden die Moodle-Lernumgebungen zu unterschiedlichen Terminen am Anfang jedes Semesters freigeschaltet. Die Kurse sollten dann in der Regel automatisch unter „Meine Kurse“ erscheinen, sobald sie freigeschaltet werden.
Unterschied Moodle und Virtueller Studienplatz
Eigentlich könnte man dem Namen nach davon ausgehen, dass der Virtuelle Studienplatz eine Art Lernumgebung für Studenten der Fernuni Hagen darstellt. Der Virtuelle Studienplatz ist im Vergleich zum Moodle eher eine Verwaltungsplattform seiner persönlichen Daten und Kurse, sowie allgemeine Informationen.
In Moodle erfolgt die Verknüpfung über die belegten Kurse. Fernstudenten, die einen gemeinsamen Kurs belegt haben, können sich hier über Foren und Chats austauschen, Tests und Aufgaben bearbeiten etc. Moodle ist daher viel interaktiver, als das Virtuelle Studienzentrum und eine „richtige“ Plattform zum (gemeinsamen) Lernen und Austauschen.
Moodle und Datenschutz
Zurück zum Thema am Anfang: Moodle und Datenschutz und den Artikel im „Sprachrohr“. Beim Thema Datenschutz und Moodle geht es hauptsächlich um Bedenken von Studierenden, die z.B. bei Moodle nicht auf Bekannte/Arbeitskollegen etc. treffen möchten. Denn bei Moodle muss man sich mit seinem richtigen Namen anmelden, der dann auch für andere sichtbar ist. Je nachdem was man dann postet oder bei welchen Diskussionen man sich beteiligt befürchten einige, dass man daraus Persönlichkeitsprofile der Nutzer erstellen könnte.
Ich kann das z.T. nachvollziehen. Mein Chef hat z.B. anfangs auch überlegt, ein Fernstudium an der Fernuni zu machen (aber in einem anderen Studiengang). Wenn wir die selben Kurse in einem Semester belegt hätten, wären wir womöglich auch in Moodle aufeinandergest0ßen. Vielleicht hätte ich mir dann genauer überlegt, was ich wann wo schreibe, falls er das zufällig mal lesen würde (z.B. Ärger über schlechte Noten, Probleme beim Lernen etc.) . Aber ich denke, dass sowas in den seltensten Fällen vorkommt.
Dann geht es auch darum, dass auf Moodle auch aus Ländern zugegriffen werden kann, die in Punkto Datenschutz nicht so aufgestellt sind, wie z.B. Deutschland.
In dem Artikel steht aber, dass ein Fachanwalt für Verwaltungsrecht jetzt für den AStA ein Gutachten zur Datenschutzproblematik bei „moodle“ erarbeiten wird. Die Problematik wurde aber anscheinend auch schon damit abgewiegelt, dass zwischen den Studierenden der Fernuni ein „In-Sich-Verhältnis“ vorliegen würde, vergleichbar wie beim Arbeitsverhältnis.
„Die Freiwilligkeit liege in dem Beginn und Ende des Arbeitsverhältnisses, hier in dem Beginn und dem Ende des Studiums.“
Demnach sind dann die Weisungen der Hochschule maßgeblich. Und diese lautet gemäß Fernuni, dass die Benutzung von Moodle ist seit kurzem verpflichtend ist. Der Artikel schließt damit ab, dass die Fernuni frühzeitig die Weichen in Richtung Wahrung des Datenschutzes beim E-Learning setzt.
Fazit zu Moodle der Fernuni Hagen
Es braucht zwar etwas Zeit, bis man sich mit Moodle zurechtfindet, aber an sich ist das eine super Sache, wenn man z.B. wirklich interaktiv mit anderen Studenten zusammenarbeiten oder sich zu Tests und Aufgaben austauschen möchte. Man kann zwar auch direkten Kontakt über die Kontaktlisten herstellen, eine Bildung von Lerngruppen ist über Moodle aber definitiv einfacher und zeigt mal wieder, dass man auch während eines Fernstudiums nicht von der Außenwelt abgeschottet ist ;).
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