Lange und unproduktive Meetings mit Kunden, Geschäftspartnern und Kollegen sind nicht nur zeitraubend und nervig, sondern kosten Arbeitgeber auch bares Geld.
Gerade Fach- und Führungskräfte stehen vor der nicht immer leichten Aufgabe, solche Arbeitsgespräche möglichst effektiv, effizient, ergebnisorientiert zu leiten.
Je größer eine Gruppe ist, umso schwieriger ist es i.d.R. ein Meeting ergebnisreich und zur Zufriedenheit aller Teilnehmer zu steuern. Unterschiedliche Charaktere und Meinungen sorgen zwar für eine gewisse Würze, können jedoch auch zu Streitigkeiten und unausgeglichenen Gesprächsanteilen führen.
Viele werden solche Situationen aus ihrem Arbeitsleben kennen: Während einer oder wenige Gruppenmitglieder die Gesprächsführung an sich reißen und mit rhetorischer Wortakrobatik zu glänzen versuchen, gehen schüchterne und zurückhaltende Teilnehmer unter. Solche Situationen gilt es in der Arbeitswelt zu vermeiden.
Ohne das nötige methodische Handwerkszeug und Erfahrung im Umgang mit Mitarbeitern, Gruppen und Teams, können Meetings, wie gerade beschrieben, schnell mal „in die Hose“ gehen. Was dann bleibt ist Frust, Demotivation, vergeudete Zeit und die ist ja bekanntlich Geld. Kein Wunder daher, dass Unternehmen vermeiden möchten, Arbeitsgespräche zu intensiven Zeit- und Kostenfressern mutieren zu lassen.
Die professionelle Moderation durch Fach- und Führungskräfte und die kompetente Begleitung von Arbeits- und Change-Prozessen sind dabei ein bedeutender Erfolgsfaktor. Dies gilt sowohl bei der Steuerung von Gruppen, bei Gruppenkonflikten, als auch bei der Leitung von (Groß)gruppenveranstaltungen. Durch den gezielten Einsatz kommunikativer Mittel können Konflikte gelöst, die Produktivität des Teams gesteigert und die bestmögliche Leistung herausgeholt werden.
Der neue Hochschulkurs „Moderation für Fach- und Führungskräfte“ an der Europäischen Fernhochschule Hamburg (Euro-FH) gibt das entsprechende methodische Rüstzeug an die Hand, um in Gesprächen mit kommunikativen Kompetenzen zu glänzen.
Per Fernkurs zum „Geprüften Moderator“
Ziel des 10-monatigen Zertifikatskurses ist es, den Teilnehmern fundierte Kompetenzen über verschiedene Moderationstechniken, -Arten und -Methoden, sowie deren theoretischen Hintergrund zu vermitteln. Statt nur einzelne Teilfähigkeiten zu betrachtet, umfasst die intensive Rundum-Ausbildung zum Moderator den Moderationsprozess als Gesamtpaket.
Der Hochschulkurs richtet sich, wie der Titel es bereits sagt, an Fach- und Führungskräfte, die in ihrem Berufs- und Arbeitsalltag unterschiedlichen Teams und Gruppensituationen gegenüberstehen. Da sich nahezu alle Positionen mit Mitarbeiterverantwortung um Themen, wie Kommunikation, Feedback und Intervention drehen, ist der Fernkurs unabhängig von Branchen, Unternehmensgrößen und Berufsfeldern.
Jeder, der seine kommunikativen Ressourcen und Stärken steigern möchte, erhält mit dem Kurs „Moderation für Fach- und Führungskräfte“ das notwendige Knowhow, um Gruppensituationen aller Art erfolgreich zu managen.
Wie nicht einzig uns alleine darum, die anderen Teilnehmer in Gesprächen besser zu steuern, sondern auch das eigene Führungsverhalten zu reflektieren, wie Prof. Dr. Gernot Graeßner, Studiengangsdekan an der Euro-F, betont:
„Eine Moderationsausbildung befähigt nicht nur zur gekonnten Planung und Durchführung von Veranstaltungen – vielmehr trägt sie zur professionellen Entwicklung der Teilnehmer bei, fördert die Ausbildung kommunikativer Fähigkeiten und ermöglicht die umfassende Reflexion des eigenen Führungsverhaltens.“
Entscheidend für den Erfolg einer Veranstaltung ist es also, dass auch die Fach- und Führungskräfte selbst eine professionelle Haltung in Praxissituationen einnehmen können. Die Rollen, die sie dabei einnehmen können sind unterschiedlich und reichen von der Begleitung einer Gruppe als neutraler Moderator, über das Leiten von Teams und Gruppen aus der Rolle als Führungskraft, bis hin zum Informieren und Beraten von Führungskräften, Gruppen und Teams als fachlicher Experte.
Die Einsatzbereiche nach erfolgreichem Abschluss des Zertifikatskurses „Moderation für Fach- und Führungskräfte“ sind somit äußerst vielfältig und finden sowohl in Unternehmen und in öffentlichen Einrichtungen, als auch in Verbänden und Bildungseinrichtungen Anwendung.
Die Studieninhalte
Der Kurs vermittelt praxisnah wissenschaftlich fundiertes Knowhow und handlungsorientierte Methoden, die direkt im Arbeitsumfeld angewendet werden können.
Im Einführungsheft heißt es:
„Die Ausbildung beruht auf einem humanistischen Menschenbild und konstruktivistischen Theorieperspektiven, sie kombiniert fundiertes Wissen mit handlungsorientierten Methoden aus Moderation, Training und Coaching.“
Das „humanistische Menschenbild“ orientiert sich dabei immer an den Interessen, Werten und der Würde des einzelnen Menschen. Dabei steht nicht nur das eigene Bewusstsein seiner selbst, sondern auch die Erkenntnis des Gegenübers im Vordergrund, die in Gruppengesprächen eine wichtige Rolle einnimmt.
Die „konstruktivistischen Theorieperspektiven“ stehen für einen Lernprozess, bei dem jeder Kursteilnehmer auf der Grundlage seiner eigenen Erfahrungen, Überzeugungen, Werte und Muster lernt. Schließlich hat jeder von uns unterschiedliche Erfahrungen im Berufsleben gesammelt, die je nach Charaktereigenschaften und Persönlichkeit zu anderen Erkenntnissen führen.
Zu Beginn des Hochschulkurses wird man mit folgenden Techniken und Methoden auf praxisnahe Weise vertraut gemacht:
- ausgewählte Techniken zur Situations- und Problemanalyse
- Techniken zur Strukturierung von Problemen und deren Lösungserarbeitung
- Visualisierungstechniken zur Ergebnissicherung
- aktuelle Methoden zur Prozesssteuerung und Kommunikationsgestaltung
Neben der theoretischen Orientierung zu Feedback-Techniken, der Kommunikationsgestaltung und Interventionsmethoden bei Konflikten beschäftigt sich der Kurs eingehend mit der Entwicklung und Vertiefung professioneller Kompetenzen. Dazu gehört die Selbst- und Fremdwahrnehmung, wie das Geben und Nehmen von Feedback, sowie die Selbstreflexion der eigenen inneren Haltung.
Übersicht über die Studieninhalte
Der Hochschulkurs „Moderation für Fach- und Führungskräfte – geprüfter Moderator“ umfasst insgesamt die zwei Module „Handlungsfelder und Methoden“, sowie „Praxisgestaltung und professionelle Haltung“, die sich in folgende 16 Studienhefte aufgliedern:
Modul 1 „Handlungsfelder und Methoden“ |
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Einführung in die Moderation Kapitel 1: Moderation – Eine Einführung Kapitel 2: Theoretische Hintergründe Kapitel 3: Moderationsanlässe Kapitel 4: Nutzenaspekte der Moderation |
Der Moderator Kapitel 1: Authentizität – Kompetenz – Performanz Kapitel 2: Aufgaben und Selbstverständnis Kapitel 3: Führungskraft und Moderator – Sind die Rolle miteinander vereinbar? |
Die Teilnehmenden Kapitel 1: Die Teilnehmer Kapitel 2: Wahrnehmung, Deutungsmuster und Handlungsoptionen Kapitel 3: Das Thema und seine individuelle Bedeutung Kapitel 4: Rolle und Selbstverständnis |
Zielgruppen der Moderation Kapitel 1: Zielgruppe: Unternehmen Kapitel 2: Zielgruppe: Parteien und Verbände Kapitel 3: Zielgruppe: Bildungseinrichtungen Kapitel 4: Zielgruppe: Schule Kapitel 5: Netzwerkmoderation |
Phasen des Moderationsprozesses Kapitel 1: Kontraktphase: Vor dem Kontrakt kommt der Kontakt Kapitel 2: Vorbereitung – Moderatoren als „Moderationsdesigner“ Kapitel 3: Durchführung und Nachbearbeitung |
Situationsspezifische Intervention (Person, Gruppe, Sache) Kapitel 1: ICH-bezogene Methoden Kapitel 2: Gruppenbezogene Methoden Kapitel 3: Sachbezogene Methoden Kapitel 4: Konstruktion und Planung |
Störungen und Konflikte Kapitel 1: Konflikttheorien Kapitel 2: Konflikte im Moderationsprozess Kapitel 3: Störungen und Interventionsmöglichkeiten |
Verbale und visuelle Präsentation Kapitel 1: Präsentation Kapitel 2: Rhetorik Kapitel 3: Visualisierung: Mit Bildern denken |
Modul 2 „Prozessgestaltung und professionelle Haltung“ |
Phasenbezogene Intervention Kapitel 1: Theoretische Begründung zum Einsatz von Moderationsinstrumenten Kapitel 2: Methoden im Moderationsprozess |
Didaktische Grundlagen Kapitel 1: Instruktive und konstruktive Methoden Kapitel 2: Gestaltung des Lern- und Erfahrungsraums Kapitel 3: Gestaltung digitaler Lernumgebungen Kapitel 4: E-Moderation Kapitel 5: Dramaturgie in moderierten Sitzungen |
Veranstaltungstypen Kapitel 1: Die Besprechungsmoderation Kapitel 2: Appreciative Inquiry Summit Kapitel 3: Zukunftswerkstatt Kapitel 4: Workshops Kapitel 5: Das Sokratische Gespräch – das Bielefelder Modell |
Großgruppenmoderation Kapitel 1: Open Space Kapitel 2: Zukunftskonferenz Kapitel 3: World Café Kapitel 4: Real Time Strategic Change-Konferenz Kapitel 5: Gruppenmoderation in der Praxis |
Praxisreflektionen Kapitel 1: Visions- und Zielfindungsmoderation Kapitel 2: Einarbeitungsmoderation Kapitel 3: Konfliktmoderation |
Diversity und Interkulturalität Kapitel 1: Managing Diversity Kapitel 2: Interkulturalität Kapitel 3: Interkulturelle Moderation |
Case Studies im internationalen Kontext Kapitel 1: Moderation im Rahmen global agierender Organisationen Kapitel 2: Die Begleitung von Moderationsprozessen in Entwicklungsländern Kapitel 3: Moderationsausbildung in Polen |
Transfer und Dokumentation Kapitel 1: Transferstrategien in der Bildungsarbeit Kapitel 2: Dokumentationsmethoden Kapitel 3: Dokumentationen maßschneidern |
Die Vermittlung der Studieninhalte erfolgt zum Großteil per Selbststudium. Als Teilnehmer erhält man alle 16 Studienhefte nach Hause zugeschickt und kann sein Fernstudium so zeit- und ortsunabhängig organisieren und selbst gestalten. Die Studieninhefte beinhalten Fernaufaufgaben, die man zu Hause löst und anschließt zur Korrektur an die Fernhochschule zurückschickt.
Da der Fernkurs stark praxis- und lösungsorientiert gestaltet wurde, nehmen die zwei mehrtägigen Präsenzseminare mit Coaching-Charakter einen besonderen Stellenwert ein. Im Rahmen des ersten Moduls findet ein erstes, dreitägiges Präsenztraining „Moderation Basic“ in Hamburg statt. Die zweite Präsenzphase „Professionelle Moderation“ umfasst vier Tage und wird im Rahmen des zweiten Moduls ebenfalls in Hamburg abgehalten.
Die zwei intensiven Trainingsseminaren in Hamburg dienen in erster Linie dazu, das Gelernte direkt in Gruppenmoderationen anzuwenden. Durch Videoanalysen und individuelles Feedback von Berufspraktikern mit langjähriger Moderationserfahrung wird man für künftige Moderationsaufgaben fit gemacht.
Das Fernstudium schließt mit einem mündlichen Kolloquium, sowie einer schriftlichen Projektarbeit ab. Das Prüfungskolloquium wurde als fester Bestandteil in das zweite Präsenzseminar integriert. Die Gesamtheit aus Fernaufgaben, Präsenzseminaren, Projektarbeit und Kolloquium dient als Nachweis dafür, dass man in der Lage ist, das erlangte Wissen und die methodisch-analytischen Fähigkeiten auf Problemstellungen im Handlungsfeld „Gruppen“ anzuwenden.
Der erfolgreiche Kursabschluss wird mit einem Hochschulzertifikat der Euro-FH bescheinigt und berechtigt dazu, den Titel „Geprüfte/r Moderator/in (Euro-FH)“ zu tragen. Das Zertifikat weist sowohl den Titel, als auch die Note, sowie die erworbenen Credits auf. Sollte man nur die Fernaufgaben gelöst, aber an keinen Seminaren teilgenommen haben, erhält man trotzdem ein Teilnahme-Zertifikat, allerdings ohne Credit-Points.
Insgesamt umfasst der Fernkurs 22 Credits, die grundsätzlich auf ein grundständiges Hochschulstudium an der Euro-FH angerechnet werden können. Auch ist bei Vorliegen der Zulassungsvoraussetzung eine Anrechnung der Credits auf den Master-Studiengang „Business Coaching und Change Management“ möglich.
Detaillierte Informationen zu den Studieninhalten, dem Kursaufbau, den Präsenzphasen etc. sind im kostenlosen Studienführer der Euro-FH zu finden.
Anmeldung, Studiendauer und Kosten
Der staatlich zugelassene Hochschulkurs „Moderation für Fach- und Führungskräfte“ kann jederzeit gestartet werden, da es an der Euro-FH keinen Semesterbetrieb gibt.
Die ersten vier Wochen können im Rahmen eines Probestudiums kostenlos getestet werden. In der Zeit kann man sich ausführlich mit den Studienunterlagen auseinandersetzen und ausprobieren, ob man mit dem Fernstudieren zurechtkommt.
Die Regelstudienzeit ist auf 10 Monate ausgelegt, allerdings kann die Studiendauer kostenlos um fünf weitere Monate verlängert werden. Falls man schneller zum Abschluss kommen möchte, ist es natürlich auch möglich, den Hochschulkurs vor Ablauf der Regelstudienzeit zu beenden.
Die Studiengebühren betragen insgesamt 2.960,- Euro. Bei einer Studiendauer von 10 Monaten entspricht dies einer monatlichen Belastung von 296,- Euro. Ebenso, wie eine Verlängerung auf 15 Monate die Studiengebühren nicht erhöht, berechtigt auch ein frühzeitiger Abschluss nicht zur Reduzierung der Studiengebühren. Allerdings können die Studiengebühren als Weiterbildungsmaßnahme von der Steuer abgesetzt werden.
Neben dem Hochschulkurs „Moderation für Fach- und Führungskräfte“ bietet die Euro-FH aktuell noch 16 weitere Zertifikatskurse im betriebswirtschaftlichen Bereich an, die alle auf ein späteres Hochschulstudium angerechnet werden können. Ausführliche Informationen zu den Zertifikatkursen, sowie den Studiengängen sind im Studienführer der Euro-FH zu finden, welcher hier kostenlos angefordert werden kann.
Wer sich also noch nicht sicher ist, ob ein Bachelor- oder Masterstudium an der Euro-FH das Richtige für ihn ist, erhält mit einem kürzeren Zertifikatsstudium die Gelegenheit, das Fernstudieren zu testen und gleichzeitig wertvolles Praxis-Knowhow für den Job zu sammeln!
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