Keinen Studienplatz bekommen – Fernuni Hagen eine Alternative?

Studienanfänger-/Innen in Deutschland im ersten Hochschulsemester von 1995 bis 2010

Zum Wintersemester 2011/12 wurde es für viele neue Studenten an deutschen Universitäten und Hochschulen richtig voll. Szenarien mit vollen, stickigen Hörsäle, überfüllten Seminare, auf Treppenstufen hockenden Studenten und einer Lautstärke, die das Zuhören fast unmöglich macht, zeichnen das aktuelle Bild an deutschen Hochschulen.

Überfüllte Unis und eine unvorteilhafte Lernumgebung für Klaustrophobiker sind bundesweit keine Seltenheit. Denn dieses Jahr gibt es deutlich mehr Studenten, als sonst. Die Gründe hierfür liegen zum Einen in den doppelten Abiturjahrgängen, da man auch mit einem verkürzten Abitur (12 statt 13 Jahre) die Zugangsberechtigung für ein Hochschulstudium erwirbt. Damit drängen gleich zwei Abiturjahrgänge gleichzeitig in die Hochschulen.

Zum Anderen entscheiden sich seit der Abschaffung von Wehrpflicht und Zivildienst auch viele junge Männer für ein Studium. Und auch der allgemeine Trend zur Höherqualifizierung ist sichtlich ein Grund für immer mehr Studienanfänger. Immer mehr Schüler können sich vorstellen, nach ihrem Abitur zu studieren. Dies trifft auch vermehrt auf Schüler aus Nicht-Akademikerhaushalten zu.

Doch auch, wenn es in deutschen Hochschulen heiß, laut und voll zugeht, so ist dies gar nicht mal das einzige Problem: Mittlerweile kann man sich glücklich schätzen, wenn man überhaupt einen Studienplatz bekommen hat.

Fast 500.000 Studienanfänger zusätzlich für 2011 geschätzt

Studienplätze werden ein knappes Gut, denn in diesem Jahr wird die Anzahl der Studienanfänger in Deutschland auf knapp 500.000 geschätzt. Im Jahr 2006, also vor gar nicht allzu langer Zeit, lag die Zahl der Studienanfänger noch bei 344.967. Im vergangenen Jahr entschlossen sich schon 441.779 junge Menschen, ein Studium aufzunehmen. Und dieses Jahr wird es nochmals deutlich mehr Studienanfänger, als je zuvor geben.

Studienanfänger-/Innen in Deutschland im ersten Hochschulsemester von 1995 bis 2010

Die Gesamtzahl der Studenten an deutschen Hochschulen in diesem Jahr wird damit wahrscheinlich ebenfalls einen neuen Höchststand verzeichnen. Knapp 2,218 Mio waren es im vergangenen Wintersemester 2010/11.  Das waren bereits 96.400 Studierende mehr, als im Jahr zuvor und so viele Studenten wie noch nie. Durch den hohen Ansturm in diesem Wintersemester wird diese Gesamtzahl der Studenten in Deutschland sicherlich nochmal um ein erhebliches Maß ansteigen.

Im Prinzip sind das ja gute Nachrichten: Mehr Studenten bedeuten schließlich auch mehr Fachkräfte. Das seit Jahren verfolgte Ziel der Politiker, die Akademikerquote zu erhöhen, scheint mit den aktuellen Entwicklungen in Erfüllung zu gehen. Und tatsächlich ist ein Studium mittlerweile nichts Besonderes mehr. Der exklusive und elitäre Touch ist in den vergangenen Jahren deutlich gewichen.

Es wäre alles so schön, wäre da nicht diese klitzekleine Problem mit dem Platz.

Etwa 175.000 Studienplätze fehlen

Der Wille ist da, aber … Wohin mit den ganzen Studienwilligen?

Es ist ja nicht so, dass die Bundesregierung nicht mitgedacht hätte. Schließlich kann man sich auf Reformen, wie die Abschaffung der Wehrpflicht, sowie auf die aus der Schulreform resultierenden doppelten Abiturjahrgänge ja einigermaßen gut vorbereiten. Und das wurde auch gemacht versucht.

So wurde  im Jahr 2007 der sog.  Hochschulpakt 2020 beschlossen, wessen erste Phase von 2007 bis 2010 lief. Es wurden finanzielle Mittel in Höhe von etwa 5 Millarden Euro für 91.370 Studienplätze bereitgestellt, mit denen Bund und Länder auf den erwarteten Anstieg an Studienbewerber bis 2020 reagieren wollten. Als Referenzwert diente die Studienanfängerzahl von 2005. Dieser lag damals bei 356.076.

2009 zog man dann Bilanz und berechnete für die Fortsetzung des Hochschulpakts bis 2015 eine neue Prognose. Der aktuell laufende Hochschulpakt für die Jahre 2011 bis 2015 sieht demnach weitere 275.000 zusätzliche Studienplätze an deutschen Universitäten vor. Nach Abschaffung der Wehrpflicht wurde dieser Wert nochmals um 50.000 nach oben korrigiert. Kosten: insgesamt 8,5 Mrd. Euro.

Nur werden es in diesem Jahr wahrscheinlich nicht 325.000 Studienanfänger, sondern 500.000 Studienanfänger werden. Das heißt, es gibt eine Lücke von Macht eine Lücke von 175.000 Studienplätzen.

Obwohl Bund und Länder mit finaziellen Mitteln in Höhe von 8,5 Milliarden Euro eine gigantische Menge Geld für Infrastrukturausbau und Personalaufstockung investieren und auch die Unis durch die Erteilung von mehr Lehraufträgen, mehr Tutorien und zusätzlichen Räumen versuchen, dem hohen Ansturm gerecht zu werden, so scheint der Hochschulpakt doch unzureichend und unterfinanziert. Dieser sollte den Hochschulen eine gewisse Planungssicherheit geben, aber dennoch kann der riesige Bedarf an Studienplätzen vielerorts nicht gedeckt werden.

Folge: Viele Studienbewerber erhalten eine Absage.

Keinen Studienplatz erhalten – was nun?

Die Absage für den Wunschstudiengang ist zwar unerfreulich, aber nicht alternativlos. Es gibt viele Möglichkeiten nicht sinnlos rumzusitzen, sondern sein zukünftiges Studentenleben in Angriff zu nehmen:

  • auf die Nachrücklisten für Studienplätze setzen lassen,
  • nach alternativen (kleineren) Studienorten Ausschau halten,
  • ein Auslandsstudium absolvieren,
  • den Quereinstieg über einen verwandten Studiengang machen,
  • mit einer „Kapazitätsklage“ auf den Studienplatz klagen,
  • sich die Zeit mit einem Wartesemester vertreiben

ODER: Über ein Fernstudium an der Fernuni Hagen als Alternative nachdenken.

Fernuni Hagen eine Alternative?

Kann ein Fernstudium an der Fernuni Hagen eine gute Alternative zum „normalen“ Studium bieten? Ja, es kann. Nicht umsonst ist die Fernuniversität Hagen mit 75.950 eingeschriebenen Studenten Deutschlands größte und auch beliebteste Universität.

Das Fernstudium in Hagen bietet angehenden Studenten eine gute und interessante Alternative zum herkömmlichen Präsenzstudium, sollte aber gut überlegt sein. Vor der Entscheidung für oder gegen ein Fernstudium sollten einige wichtige Dinge beachtet und abgewägt werden. Denn das Fernstudium an der Fernuni Hagen bietet – wie es immer so ist – sowohl Vor-, als auch Nachteile:

Vorteile eines Fernstudiums an der Fernuni Hagen

Fernstudium – Diesen Begriff darf man ruhig wörtlich nehmen. Das „Studieren aus der Ferne“ hört sich nicht nur flexibel und bequem an, sondern ist es auch. Und auch das Studium an Deutschlands größter Universität bietet zahlreiche Pluspunkte, die nicht nur für Berufstätige interessant sind.

Hohe zeitliche und örtliche Flexibilität

Das Fernlernen unterscheidet sich in seiner didaktischen Form deutlich von einem „normalen“ Studentenleben an der Uni oder FH. Es gibt keine festen Vorlesungszeiten und Lehrorte. Statt dessen kann man lernen wann und wo man möchte.

Die Studienunterlagen in Form von schriftlichen Studienheften, CDs etc. erhält man per Post nach Hause zugeschickt und kann dann Zeitpunkt und Ort des Lernens selbst bestimmten. Ob zuhause auf dem Sofa, in der Bahn oder im Garten – Lange Anfahrtswege und feste Vorlesungszeiten an der Uni entfallen, sodass man mehr Zeit zum Lernen hat.

Studientempo selbst bestimmen

Die Fernuni Hagen bietet das Fernstudium sowohl als Vollzeitvariante (40 Stunden Lernaufwand/Woche), als auch als Teilzeitvariante mit etwa 20 Stunden wöchentlichem Lernaufwand an. Das Vollzeitstudium nimmt damit ähnlich viel Zeit ein, wie ein Präsenzstudium an einer herkömmlichen Universität. Es berechtigt zudem zum Bezug von Bafög.

Das Teilzeitstudium ist hervorragend für berufstätige oder zeitlich eingeschränkte Personen, z.B. Studenten mit Kindern oder pflegebedürftigen Angehörigen, geeignet. Diese können sich so bequem weiterbilden, ohne ihre beruflichen oder familiären Verpflichtungen zu vernachlässigen. Das Fernstudium in Teilzeit berechtigt zum Bezug von ALG I, nicht aber für Bafög.

Die Fernuni Hagen stellt für jede Studienvariante exemplarische Studienpläne zur Verfügung, jedoch kann man sein Studientempo trotzdem den persönlichen Verhältnissen anpassen und in beiden Varianten kurzer oder länger, als die Regelstudienzeit studieren.

Kein NC, kein Vergabeverfahren

Die Fernuni Hagen hat keinen Numerus Clausus, bzw. keine zulassungsbeschränkten Studiengänge. Jeder Bewerber, der die Zulassungsvoraussetzungen für die Einschreibung erfüllt, erhält auch einen Studienplatz. Dies ist u.a. ein Zeugnis der allgemeinen Hochschulreife, ein Zeugnis der einschlägigen fachgebundenen Hochschulreife oder (für beruflich Qualifizierte) ein Nachweis der beruflichen Qualifikation (Zeugnis über die abgeschlossene Berufsausbildung).

Auch ein Vergabeverfahren der Studienplätze findet an der Fernuni nicht statt. Als Bewerber kann man somit direkt die Einschreibung in den gewünschten Studiengang beantragen.

Flexibler Studieneinstieg

Die Fernuni Hagen hat, wie es auch an regulären Universitäten und Fachhochschulen üblich ist, feste Einschreibungsfristen (01.06.2011 – 15.07.2011 im Sommersemester und 16.07.2011 – 15.08.2011 im Wintersemester). Dies ist unter den Fernhochschulen jedoch nachteilig, da die meisten privaten Anbieter von Fernstudiengängen einen Studienbeginn jederzeit anbieten.

Doch dies ist auch an der Fernuni Hagen möglich, Wer die reguläre Einschreibfrist verpasst hat, kann jederzeit mit dem Studium beginnen. Beim flexiblen Studieneinstieg startet man dann im Sommer-, bzw. Wintersemester mit nur einem Modul aus dem jeweiligen Studiengang und setzt das Studium dann im nächsten Semester im üblichen Semesterrhythmus fort.

Studium auch ohne Abitur möglich


Im Vergleich zu vielen „normalen“ Universitäten und Fachhochschulen ist es an der Fernuni Hagen schon lange möglich, ohne Abitur zu studieren. Der Zugang zum Studium für beruflich Qualifizierte wurde ab dem Wintersemester 2010/11 erheblich erweitert und eröffnete seitdem vielen hunderten Studienbewerbern mit Berufspraxis die Tür zu einem akademischen Studium.

So können z.B. Meister, IHK-Fachwirte oder staatlich geprüfte Techniker unmittelbar jeden Bachelorstudiengang an der Fernuni aufnehmen. Als Beruflich Qualifizierte mit Praxis im Ausbildungsberuf  kann man sich unmittelbar für einen fachlich entsprechenden Bachelorstudiengang einschreiben lassen (z.B. Bankkaufleute in den Bachelorstudiengang Wirtschaftswissenschaft). Und selbst dann, wenn man berufliche Erfahrungen außerhalb des Ausbildungsberufs gesammelt hat, ist die Studienaufnahme immer noch über ein Probestudium oder eine Zugangsprüfung möglich.

Keine Studiengebühren

Außer den Gebühren für den Bezug des Studienmaterials, sowie der technischen Aufbereitung fallen an der Fernuni Hagen keine zusätzlichen Studiengebühren an. Die Kursgebühr für den Bezug der Fernstudienkurse beläuft sich auf 20,00 Euro je Semesterwochenstunde. Die Kursgebühren können je nach Umfang des einzelnen Kurses zwischen einem und acht, bzw. zwischen 20,00 und 160,00 Euro je belegten Kurs schwanken.

Zusätzlich fällen pro Semester 11,00 Euro Studierendenschaftsbeitrag für den AStA an. Kursgebühren und AStA-Beitrag zusammengerechnet sind im Vergleich zu den Studiengebühren an vielen anderen deutschen Hochschulen, sowie jedoch erträglich.

Und selbst im direkten Vergleich mit anderen Fernhochschulen sticht die Fernuni Hagen kostenmäßig heraus. Da die Fernuni Hagen die einzige staatliche Fernuniversität in Deutschland ist, kann sie es sich erlauben, keine Studiengebühren zu erheben. Bei privaten Fernhochschulen hingegen muss man für ein Fernstudium schon mal 10.000 – 15.000 Euro hinblättern.

Umfangreiches Betreuungsangebot

Ein Fernstudium zu absolvieren bedeutet nicht, auf Betreuungsangebote verzichten zu müssen. Neben virtuellen Lernräumen, wie „Virtueller Studienplatz“ und „moodle“ kann man in den Regional- und Studienzentren der Fernuni auch in direkten Kontakt mit Mitarbeitern, Dozenten und Lehrkräften treten.

Die Regional- und Studienzentren der Fernuniversität Hagen sind ein wesentliches Element im gesamten Lehr- und Studiensystem. Diese „Kontaktstellen“ zwischen Hochschule und Studierenden sind deutschlandweit verteilt und bieten den Studenten zentral gesteuertes Betreuungs- Beratungs- und Informationssystem.

Dort werden z.B. allgemeine Informationsveranstaltungen zum Studienbeginn oder zu Lern- und Arbeitstechniken angeboten. Auch die fachliche Betreuung kommt nicht zu kurz. In regelmäßigen Betreuungsveranstaltungen zu den Modulen, bzw. Kursen, Kompaktveranstaltungen, bei denen der Lehrstoff intensiv wiederholt wird, sowie Veranstaltungen zur Klausurvorbereitungen kann Fragen stellen, sich mit anderen Studenten austauschen und gut auf die anstehenden Klausuren vorbereiten.

Nachteile eines Fernstudiums an der Fernuni Hagen

Es sprechen also viele positive Faktoren für ein Fernstudium an Deutschlands größter Universität. Schauen wir uns jetzt einmal die andere Seite der Medaille an.

Komplette Studienorganisation selbst übernehmen

Die hohe Flexibilität eines Fernstudiums, kann nämlich gleichzeitig auch ein großer Nachteil sein. Denn ohne Disziplin, eisernen Willen und Durchhaltevermögen gestaltet sich das eigenverantwortliche Lernen oftmals sehr schwierig. Dies gilt besonders für Berufstätige oder zeitlich eingeschränkte Personen. Es ist eine Herausforderung, sich im Alltagsstress selbst Termine zu setzen und zu Lernen, ohne sich ständig ablenken zu lassen.

Bei der Abwägung für oder gegen ein Fernstudium sollte man sich dessen bewusst sein, dass man selbst für die vollständige Organisation des Studiums zuständig ist. Die einzigen Termine, die man von der Fernuni vorgegeben bekommt, sind die Abgabetermine für die Einsendearbeiten, sowie die Prüfungstermine zum Semesterende. Wann, wo und in welchem Umfang man lernt, bleibt einem selbst überlassen.

Selbstständiges, eigenverantwortliches Lernen

Bis zur Prüfung muss der Stoff sitzen. Als Fernstudent ist man i.d.R. völlig auf sich alleine gestellt. Es gibt keine Kommilitonen, die man eben kurz fragen kann, wenn man etwas nicht verstanden hat. Klar gibt es Foren, Blogs etc., bei denen man sich mit Mitstudenten austauschen kann. Aber dennoch wird man mit den meisten Verständnisproblemen selbst klarkommen müssen.

Und diese sind keine Seltenheit. Man darf keineswegs den hohen Anspruch und Umfang des Studienmaterials unterschätzen. Teilweise werden gewisse Grundkenntnisse auf bestimmten Fachgebieten vorausgesetzt, ohne die man schnell Probleme bei der Bearbeitung des Kursmaterials bekommt. Ohne ausreichende Vorbereitung wird man viel Extra-Zeit für die Aneignung, bzw. Auffrischung dieses Knowhows investieren müssen, sodass man schnell in Zeitnot geraten kann.

Ohne ein hohes Maß an Selbstdisziplin und Ausdauer wird man das Lernpensum kaum bewältigen können. Gleichzeitig muss man sich während des Semesters immer wieder selbst motivieren, vor allem wenn man ohnehin schon viel Stress um die Ohren hat oder sich mit trockenem und streckenweise langweiligen Lehrinhalten rumschlagen muss.

Den Lernrhythmus, den man normalerweise von der Uni vorgegeben bekommt, muss man selbst finden und vor allem auch beibehalten. Das selbe gilt für die Ziele, die man mit dem Fernstudium verbindet. Diese muss man sich regelmäßig klar vor Augen führen und konsequent am Ball bleiben. Ansonsten ist die Gefahr sehr groß, Lernzeiten zu verschieben, Prüfungstermine verstreichen zu lassen und das Studium zu vernachlässigen.

Fehlender Vergleich mit anderen Studenten

Kann man sich bei einem regulären Studium an anderen Studenten messen, so fehlt beim Fernstudium dieser Vergleich und damit auch der Ehrgeiz, besser zu sein als andere. Auch wenn permanenter Vergleich mit anderen sicherlich auch nicht positiv zu bewerten ist, so können konstruktive Vergleiche und die Orientierung an „Vorbildern“ zu mehr Motivation und letztendlich auch zu besseren Studienleistungen führen.

Beschränkte Auswahl an Studiengängen

Ein Fernstudium an der Fernuni Hagen macht natürlich auch nur dann Sinn, wenn das Studienangebot die persönlichen Studienziele, bzw. Interessen abdeckt. Zwar ist die Auswahl an Bachelor- und Masterstudiengängen in den Fakultäten für Kultur- und Sozialwissenschaften, Wirtschaftswissenschaft, Mathematik und Informatik, sowie Rechtswissenschaften ordentlich, aber viele – vor allem spezialisierte – Studiengänge werden nicht angeboten.

Manchmal kann man einen Kompromiss schließen und auf themenverwandte Studiengänge wechseln. So könnte man z.B. statt BWL – dem deutschlandweit wohl beliebtesten Studiengang – alternativ den Fernstudiengang Wirtschaftswissenschaften wählen, der sowohl BWL-, als auch VWL-Inhalte umfasst.

Aber je nachdem, welche Studien- und Berufsziele man verfolgt, kann es auch besser sein, ein Präsenzstudium vorzuziehen oder ein Fernstudium an einer privaten Fernhochschule zu absolvieren.

Fazit:

Ein Fernstudium kann eine gute Alternative sein, muss es aber nicht. Wer sich für ein Fernstudium entscheidet, sollte sich vor allem der hohen Anforderungen an das selbstständige Organisieren und Lernen bewusst sein. Man sollte in der Lage sein, Zeitpläne erstellen, Lerninhalte eigenständig zu erarbeiten und auch bei Verständisproblemen selbst geeignete Lösungswege zu finden. Denn Inhalte, Abläufe und Leistungsnachweise an Fernhochschulen sind meistens sehr genau vorgegeben und erlauben weniger Freiheiten, als Präsenzstudiengänge.

Der fehlende Kontakt zu Professoren, Dozenten und Kommilitonen distanziert das Fernstudium deutlich von dem typischen Studentenleben. Gleichzeitig stellt ein Fernstudium hohe Anforderungen an Selbstmotivation, Durchhaltevermögen und Disziplin. Es ist ein immer währender Kampf um Freiräume und Konzentration zum Lernen. Diese Faktoren bieten jedoch auch die Möglichkeit, sich in puncto Zeit- und Selbstmanagement weiterzuentwickeln, wovon dann auch das Berufsleben profitiert.

Ein Punkt, der bei den Vor- und Nachteilen noch nicht erwähnt wurde, weil er aus beiden Perspektiven gewertet werden kann ist der Präsenzanteil bei Fernstudiengängen. Abgesehen von den freiwilligen Veranstaltungen in Regional- und Studienzentren, ist der Anteil an verpflichtenden Präsenzseminaren an der Fernuni Hagen sehr gering. Referate und Gruppenarbeiten, die bei einem regulären Unibetrieb regelmäßig anstehen und bei denen man sich im Team austauschen, motivieren und zu besseren Leistungen anreizen kann, sind eine Seltenheit.

Wer den direkten Kontakt und Austausch mit anderen und die Abläufe eines regulären Studiums wünscht, sollte sich lieber an Präsenzstudiengängen orientieren. Für all diejenigen, deren Wunschstudiengang von der Fernuni Hagen angeboten wird und die kein Problem damit haben, ihr Studium eigenständig zu organisieren und die meiste Zeit alleine zu lernen, kann Deutschlands größte Universität eine gute Alternative zu überfüllten Hörsälen sein ;)!

Über den Autor

Alicia
Hier schreibt Alicia, 36 aus dem schönen Geesthacht an der Elbe. Im WS 2010/11 habe ich ein WiWi-Fernstudium an der Fernuni-Hagen begonnen - Und bereits nach 18 Monaten erfolgreich abgebrochen. Die Gründe: Eine voreilige Entscheidung, berufliche Veränderungen und die Einsicht, dass nicht jeder der geborene Fernstudent ist. In meinem Blog berichte ich über persönliche Erfahrungen, Eindrücke, Probleme und Fragen aus meiner Fernstudienzeit, sowie allgemeine Informationen und News rund um das Thema Fernstudium und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge. Mein Ziel ist es, Studieninteressierte bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, damit das Projekt Fernstudium auch ein nachhaltiger Erfolg wird.

4 Kommentare zu "Keinen Studienplatz bekommen – Fernuni Hagen eine Alternative?"

  1. Ich habe im ersten Semester die Erfahrung gemacht, das viele Studenten recht jung sind/waren ca. 80% unter 30 Jahre alt (bei meinem Online Studium). Die meisten machen das nebenberuflich so wie ich. Ich glaube, das wenn man keinen Studienplatz hat, ist das bei normalen Studiengängen wie BWL eine gute Alternative. Es gibt aber auch Studiengänge, die nicht so geeignet sind für ein Fernstudium oder auch gar nicht angeboten werde, da sie zu speziell sind (da sollte man sich vorher informieren).

    Wenn man allerdings nicht im Berufsleben steckt oder jung ist gerade mit Abi fertig, würde ich persönlich lieber richtig an der Uni studieren. Man ist (meist) schneller fertig und hat das richtige Studentenleben mit anderen Studenten, Partys und allem drum und dran und sitzt nicht Abends noch vor den Studienheften und muss sich alles selber beibringen.

    Ob Fern- oder Präsenzstudium ist oft auch eine Frage nach der Lebenssituation z. B. Kinder oder Job und auch ob man überhaupt der Typ ist selbständig zu lernen.

    Man kann sich ja (so wie ich) überall bewerben, egal ob Fern oder Präsenzstudium München, Hamburg oder Berlin und dann wenn man die Zusagen oder Absagen hat, kann man sich ja immer noch entscheiden. Denn zwischen Bewerbung und Studiumsbeginn kann eine Menge passieren.

  2. Hey lomomo,

    vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag!

    Ich stimme dir zu, dass es sowohl vom Studiengang, als auch von der persönlichen Lebenssituation und dem eigenen Lerntyp abhängt, ob ein Fernstudium überhaupt sinnvoll ist.

    Wirtschaftswissenschaften war für mich auch ein Kompromiss, da ich – wenn ich die freie Wahl gehabt hätte – lieber den Master in Wirtschaftspsychologie gemacht hätte. Hätte ich nochmal die Möglichkeit, ein Präsenzstudium zu absolvieren, würde ich dies höchstwahrscheinlich tun. Aber im Moment bin ich aufgrund der beruflichen Situation sogar mit einem „Fernstudium auf Sparfamme“ bedient.

    Für junge, unabhängige Leute (zu denen ich mich mittlerweile nicht mehr wirklich zähle) ist, wie du auch sagst, ein Präsenzstudium wahrscheinlich die bessere Alternative, da man wirklich schneller fertig wird.

    Letztendlich zählt für den Erfolg eines Studiums – egal ob Fern- oder Präsenzstudium -, dass man von dem Studiengang überzeugt ist, weiß, was auf einen zukommt und Ziele hat, auf die man kontinuierlich hinarbeiten kann.

    Viele Grüße,

    Alicia

  3. Hallo Alicia,

    finde deine Seite sehr Interessant. Ich spiele auch mit dem Gedanken mich jetzt auch bei Fernuni Hagen anzumelden, nachdem ich bei Präsenzunis ein paar Wartesemester hätte.

    So wie ich gelesen habe wird bei Hagen mit Moodle gearbeitet, wo sich Studenten austauschen können. Wie sind eure Erfahrungen dazu? Funktioniert das?

    Irgendwo anders hab ich gelesen man bekommt jede Woche Aufgaben zugeschickt und muss die bis zur nächsten erledigt haben – dieser Druck zwingt einem dann ja schon zum lernen.

    Bis dann,
    Andreas

    p.s. danke alicia für die tolle Seite, auch wenn du zur Zeit pausierst!

  4. Hey Andreas,

    vielen Dank für deinen Kommentar! Find ich super, dass du über ein Fernstudium nachdenkst. Die Unterschiede zur Präsenzuni sind schon gewaltig, meiner Erfahrung nach kann man das Eine nicht mit dem Anderen vergleichen.

    Vor allem der persönliche Kontakt zu Kommilitonen und Lehrkräften fehlt.
    Moodle ist unter den Studenten der Fernuni sehr beliebt. Dort kann man Lerninhalte in der Gruppen erarbeiten und daher eignet sich die Plattform auch zur Projektgruppenarbeit. Aber man muss der Typ dafür sein, da der Austausch nur virtuell stattfindet.

    Ich persönlich nutze Moodle kaum und lerne eher für mich alleine. Eine virtuelle Plattform wird nie den persönlichen Kontakt ersetzen können, jedoch ist sie beim Fernstudium für viele eine willkommene Alternative.

    Aber viele Studenten suchen in Foren (z.B. bei studienservice.de) oder in der „Kontaktliste“ nach Mitstudenten aus ihrer Stadt und verabreden sich dann zum gemeinsamen Lernen. Das ist auch eine super Lösung.

    Dass man die Einsendearbeiten jede Woche zugeschickt bekommt, kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen. Man hat eigentlich das ganze Semester Zeit, sie zu bearbeiten, sie müssen aber bis zu einem festen Endtermin an die Fernuni geschickt oder (bei maschinell auswertbaren Aufgaben) bis zum Endtermin online bearbeitet worden sein.

    Ich hoffe, dir etwas weitergeholfen zu haben und wünsche dir viel Spaß beim Studium (egal, ob du dich letztendlich für ein Fern- oder Präsenzstudium entscheidest) ;)!

    Viele Grüße,

    Alicia

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