Fehler 7 beim Fernstudium: Verzicht auf Zeitplan

Zeitprotokoll berufstätig

Die ideale Abstimmung von Lernaufwand, verfügbarer Zeit und den richtigen Schwerpunkten ist eine der großen Herausforderungen, vor denen Fernstudenten stehen. Und auch, wenn man einigen der „10 Fehler beim Fernstudium“ bereits entgegenwirkt und geeignete Module auswählt, den Lernaufwand realistisch einschätzt, sowie die richtigen Schwerpunkte setzt, so ist dies kein Freifahrtschein in eine erfolgreiche Prüfung. Das Semester ist lang und die zeitliche Einteilung des Lernstoffs will wohl überlegt und geplant sein. Die Organisation des Lernpensums innerhalb eines festgelegten Zeitrahmens wird durch einen Zeitplan erheblich erleichtert.

Warum ist ein Zeitplan wichtig?

Für den Erfolg eines Fernstudium ist es wichtig, den gesamten Bearbeitungszeitraum möglichst effektiv zu nutzen. Arbeit, Partner, Kinder, Haushalt, Hobbys etc. nehmen einen Großteil unserer Zeit in Anspruch, ein Fernstudium „einfach mal so nebenbei“ zu absolvieren, ist nicht möglich.

Ein Fernstudium braucht einen hohen Stellenwert im Alltag, oft müssen anderswo Abstriche gemacht werden und die trügerische Annahme, man würde schon Zeit zum Lernen finden, kann schnell negative Konsequenzen nach sich ziehen. Nämlich dann, wenn man zu viel Zeit verstreichen lässt, das Lernen immer wieder aus diversen Gründen (diese findet man immer ;)) verschiebt und der Arbeitsberg immer höher und höher wird. Und dann? Die Motivation lässt nach, man gerät in Stress und verliert auf längere Sicht die Lust am Fernstudieren. Und ohne Motivation zum Lernen und das erforderliche Durchhaltevermögen, ist ein Fernstudium zum Scheitern verurteilt. Denn schließlich studiert man nicht wenige Wochen oder Monate, sondern ein Fernstudium zieht sich i.d.R. über mehrere Jahre hinweg.

Die innere Einstellung zum Studium ist entscheidend, um den hohen Aufwand, neben dem Berufs- und Familienalltag überhaupt bewältigen zu können. Ohne Zeitmanagement ist die Gefahr der Ablenkung und des „Vor sich Herschiebens“ einfach zu groß. Man darf die Motivation nicht verlieren!

Ein Zeitplan wird oft als nicht wichtig empfunden. Ich habe auf Zeitmanagement und Zeitpläne ehrlich gesagt auch nie besonders viel Wert gelegt. Bisher lief bei mir auch alles einigermaßen nach Plan (Schule + Erststudium), auch ohne Zeitplan. Zwar war ich kurzfristig immer hohen Stressphasen ausgesetzt, weil ich erst auf den letzten Drücker gelernt habe, aber es hat doch irgendwie geklappt. Warum also jetzt, beim Fernstudium, mit einem Zeitplan anfangen?

Ganz einfach: Weil die Situation beim Fernstudium eine ganz andere ist. In der Schule war ich Vollzeit-Schülerin. Ich habe zu Hause gewohnt und hatte ein recht unkompliziertes Leben mit wenig Verpflichtungen. Ich konnte mich also voll und ganz auf die Schule konzentrieren. Und auch, wenn es mal stressig wurde – in der Phase hatte ich noch die Möglichkeit, über meine Zeit zu entscheiden und diese zu 100% zum Lernen aufzuwenden.

Und auch während meines Erststudiums war ich zu Vollzeit-Studentin. Zu der Zeit hatte ich zwar schon eine eigene Wohnung und habe nebenbei gejobbt, aber ich hatte trotzdem wirklich viel Freizeit, welche ich (z.B. vor den Prüfungen) zu 100% in die Vorbereitungen investieren konnte.

Jetzt bin ich Teilzeit-Fernstudentin. Ich arbeite nebenbei Vollzeit und werde durch die hauptberufliche Selbstständigkeit ab April wahrscheinlich weniger Freizeit haben, als je zuvor. Neben Familie und Sport möchte ich ein Fernstudium absolvieren und kann im Vergleich zu den alten Zeiten nicht einfach mal so 100% meiner Zeit in die Prüfungsvorbereitungen stecken, falls es mal zeitlich eng wird. Es darf zeitlich nicht mehr eng werden.

Mein Beispiel zeigt, dass ein Zeitplan wirklich notwendig ist. Und auch wenn man kein Fan von Zeitplänen ist, sollte man sich mit dem Gedanken anfreunden, denn man überschätzt sich in dieser Hinsicht oft selbst. Ich habe auch gedacht „Ach, das packst du schon. Dann lerne ich eben ein bisschen in der freien Zeit, die ich habe“. Und ich habe auch gelernt, aber dadurch, dass es nicht systematisch und diszipliniert organisiert war, habe ich auch viel Energie verschwendet.

Zeitplan für besseres Energie- und Selbstmanagement

Erholung im StudiumDer Begriff „Zeitmanagement“ wird viel besser mit Energie- und Selbstmangement beschrieben. Denn an der Zeit kann man nicht mehr viel drehen, jeder von uns hat nur 24 Stunden Zeit pro Tag. Sie vergeht unabhängig davon, wie wir sie gestalten. Zeitmanagement beschäftigt sich daher in erster Linie mit Selbstmanagement, welches Stress und Druck abbauen soll. Ein Zeitplan soll daher eigentlich dabei helfen, die eigene Energie zu managen und optimal einzusetzen, ohne sich dabei selbst auszuzehren.

Selbstmanagement beginnt nicht auf dem Papier, sondern im Kopf. Bei der Verwirklichung von Zielen sind die persönliche Zufriedenheit und eine positive Einstellung entscheidend. Wenn man sich ständig vor Dingen drückt, die man am liebsten gar nicht erledigen möchte, verliert man die Motivation. Man wird immer nur die Arbeit sehen, sich ausgelaugt fühlen und die Lust verlieren.

Zeitmanagement heißt nämlich nicht, seine Zeit mit Plänen vollzustopfen, sondern durch eine gezielte Planung, Zeit zu sparen. Die dazugewonnene Zeit sollte aber nicht für mehr freiwillige Arbeit, sondern für Dinge genutzt werden, die einem persönlich wichtig sind. Systematisches Zeitmanagement und eine konsequente Ausrichtung auf das Wesentliche führen zu weniger Arbeit und schaffen mehr Zeit für Ausgleich und Erholung – wichtige Phasen, um den Kopf frei zu kriegen und neue Energie zu schöpfen.

Ein effektiver Zeitplan hilft dabei, sich auf die wesentlichen Dinge zu konzentrieren und gleichzeitig Zeit für wichtige Erholungsphasen zu sparen, was letztlich zu mehr Zufriedenheit führt.

Schlechte Lerngewohnheiten durch Zeitplan ablegen!

Eine Hauptursache für Lernprobleme beim Fernstudium sind schlechte Lerngewohnheiten. Viele Fernstudenten übernehmen ihre Lerngewohnheiten aus der Schulzeit oder aus Zeiten eines Präsenzstudiums, bis sie irgendwann feststellen, dass diese beim Fernstudium nicht mehr funktionieren. Schlechte Lerngewohnheiten bemerkt man einfach daran, dass sie einem nicht gut tun.

Ein bekanntes Beispiel für schlechte Lerngewohnheiten ist Zeitverschwendung. Zeitverschwendung bedeutet nicht immer, dass man nicht genug lernt. Einige Fernstudenten lernen zu viel auf einmal, aber nicht lange und intensiv genug. Dabei bleibt nicht besonders viel vom Lernstoff hängen und man letztendlich kaum Lernfortschritte. Die Lernzeit wurde im Grunde genommen verschwendet.

Die langsamen Lernfortschritte führen zu einer weiteren, schlechten Lerngewohnheit: dem schlechten Gewissen. Das schlechte Gewissen lässt i.d.R. nicht lange auf sich waren und penetriert uns ununterbrochen mit dem beklemmenden Gefühl: „Du hast noch nicht genug gelernt, du könntest viel mehr leisten“. Und das schlechte Gewissen verfolgt einen erbarmungslos und konsequent, egal wo man ist. Richtige Entspannung wird unmöglich, weil das schlechte Gewissen plagt. Und somit verpasst man beides: Lernen und Entspannung.

Das führt zu Stress, Überforderung, Demotivation und im schlimmsten Fall zu Resignation. Manchmal ist man sich seiner schlechten Lerngewohnheiten gar nicht bewusst und macht sie nur aus reiner Gewohnheit. Oder man ist sich ihrer bewusst, findet aber keinen Ansatzpunkt, um daran etwas zu ändern.

Und wie es bei Gewohnheiten aller Art nun mal ist – Eine Umstellung ist schwer, aber möglich! Doch zuerst muss man eine weitere schlechte Lerngewohnheit überwinden: Die Anfangshemmung. Aller Anfang ist schwer. Die Entscheidung, seine Lerngewohnheiten zu ändern und die Überwindung, endlich damit anzufangen, fällt vielen Fernstudenten äußerst scher.

Doch Einsicht ist bereits der erste Schritt zur Besserung. Wenn man weiß, dass man falsch lernt und das es einem dadurch nicht gut geht, ist es an der Zeit, der Macht der Gewohnheit den Kampf anzusagen! Ansonsten kann man sich gleich wieder exmatrikulieren lassen, denn ein erfolgreiches Fernstudium wird so auf Dauer nicht möglich sein. In diesem Fall finde ich das Motto „Just do it“ sehr treffend – und zwar jetzt. Es wird immer einen Grund geben, erst morgen mit der Umsetzung anzufangen. Rumjammern bringt nichts.

Wenn man die Entscheidung getroffen hat, die eigenen Lerngewohnheiten zu ändern und sein Ziel wieder konkret vor Augen hat, kann man mit dem Planen beginnen. Dann wird man sich nicht mehr so leicht ablenken lassen oder überflüssige und vorgeschobenen Dinge als Alibi benutzen. Der Weg ist das Ziel.

Durch einen Zeitplan visualisiert man, was man will und kann sich genau überlegen, wie man dort hinkommt. Je konkreter die Schritte sind, umso besser.

Erst Organisieren, dann Studieren!

Organisation statt UnordnungOrganisation – ein leidiges Thema, dass oft vernachlässigt wird. Aber wir kennen es alle – an einem unordentlichen Arbeitsplatz und einer unorganisierten Lernweise studiert es sich deutlich schlechter. Das Organisieren und Ordnung schaffen ist daher ein wichtiger Bestandteil eines Zeitplans. Denn auch hierfür sollte man Zeit einplanen. Egal ob Schreibtisch ausmisten, Schublade aufräumen, Stapel sortieren, Postkorb leeren oder lose Zettel abheften – Ordnung hilft, sich besser auf das Lernen konzentrieren zu können. Der Kopf ist freier und Ablenker und Zeitdiebe haben keine Chance mehr! Mit Ordnung lernt man einfacher, konzentrierter und effektiver.

Liegen gebliebene Arbeiten lassen sich nicht so einfach verdrängen, vor allem, wenn man sie täglich vor sich hat. Ohne Organisation und Ordnung wird der Arbeitsberg immer abschreckender und wenn man ihn ewig vor sich hinschiebt, entsteht Druck, der das Lernen und die Konzentration beeinträchtigen kann.

Zum Lernen braucht man Überblick und einen freien Kopf. Das Ordnen und Organisieren nimmt – wenn man es regelmäßig durchführt – wenig Zeit in Anspruch und verschafft bereits ein gutes und zufriedenes Gefühl, etwas geschafft zu haben.

Den Alltag in die Zeitplanung einbeziehen

Ein Zeitplan für ein Fernstudium bedeutet nicht, die Zeit, die man zum Lernen findet, zu verplanen. Der Alltag spielt eine entscheidende Rolle. Ziel der Zeitplanung ist es, seine Zeit effektiver zu nutzen und mehr „freie“ Zeit von der Arbeit und dem Fernstudium zu schaffen (z.B. für Erholung, Hobbys etc.).

In der heutigen Zeit hat man oft das Gefühl, immer beschäftigt sein zu müssen. Wünsche nach Entspannung werden zurückgestellt und vielen Menschen ist es sogar unangenehm, einfach mal nichts zu tun oder die Zeit für die eigenen Bedürfnisse zu investieren. Ziel eines Zeitplans ist es daher, mehr „Zeit für sich“ zu schaffen.

Um dieses Ziel zu erreichen, muss man sich anschauen, womit man seine Zeit eigentlich verbringt, um überhaupt Zeitdiebe enttarnen zu können. Auch die Zeit, die für die einzelnen Bereiche des Alltags verwendet wird (Arbeit, Haushalt, Sport etc.) muss in die Betrachtung einbezogen werden.

Um Zeit zu planen, sollte man sich zuerst einen Überblick über die aktuelle Lebenssituation verschaffen. Hierbei kann ein Zeitprotokoll helfen, sich einen Überblick über den Alltag zu machen und herauszufinden, wieviel Zeit für welche Tätigkeiten draufgeht, vom Aufstehen bis zum Schlafengehen. Hierfür wird die zur Verfügung stehende Zeit auf die einzelnen Tätigkeitskategorien des Alltags aufgeteilt (Schlafen, Essen, Arbeit, Fahrtwege, Einkaufen, Sport, Lernen etc.).

  • Entspricht die tatsächlich aufgewendete Zeit den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen?
  • Worauf kann man verzichten?
  • Wo kann die Zeit effektiver genutzt werden, um mehr Zeit für Erholung zu schaffen?
  • Herrscht ein angemessenes Verhältnis zwischen Arbeit/Lernen und Erholung?

Protokolliert man seine Zeitinvestitionen beispielweise eine Woche lang, wird man nicht selten Überraschungen erleben. Denn schwarz auf weiß sind Zeiträuber viel besser zu erkennen!

Ich habe meinen Alltag mal exemplarisch in so einem Zeitprotokoll festgehalten:

Zeitprotokoll (angestellt)

Das obige Zeitprotokoll stellt einen durchschnittlichen Alltag in meiner momentanen Situation dar. Wie man auf den ersten Blick erkennen kann, nimmt die Arbeit, neben Schlafen, zeitlich gesehen den höchsten Stellenwert ein. Hinzu kommt noch der Weg zur Arbeit, der mit 2,5 Stunden draufschlägt. Auch der Blick auf die Zeit, die ich für mein Fernstudium durchschnittlich investiere, ist eher nüchtern. Oft komme ich nach der Arbeit kaputt nach Hause, esse etwas und setzte mich dann erstmal kurz zum Entspannen vor den Fernseher. An den Abenden geht einige Zeit für die nebenberufliche Selbstständigkeit drauf. Vor allem im März, dem Monat vor der Umstellung auf die hauptberufliche Selbstständigkeit, ist viel zu tun…

Die Uni und auch der Sport – beides Dinge, die mir wichtig sind, kamen eindeutig zu kurz. Vor allem der Sport hat, nachdem wir mit unserer Firma umgezogen sind, gelitten. Der lange Hin- und Rückweg zur Arbeit schlaucht und meistens habe ich dann auch keine Lust mehr bis spät Abends im Fitnessstudio abzuhocken. Dadurch fehlt mir eindeutig der Ausgleich, den ich eigentlich bräuchte und die Motivation zum Lernen lässt nach. Besonders zufrieden war und bin ich mit der aktuellen Situation nicht.

Umso glücklicher bin ich, dass sich die bisher nebenberufliche Selbstständigkeit in eine Richtung entwickelt hat, dass ich den Schritt in die hauptberufliche Selbstständigkeit wagen kann und möchte. Es musste definitiv eine Entscheidung her, ansonsten würde auch der beste Zeitplan nichts mehr bringen, wenn ich mehr als 24 Stunden zur Erfüllung meiner Aufgaben und Pläne bräuchte…

Zeitfresser, zu denen ich definitiv den überdurchschnittlich langen Weg zur Arbeit zähle, entfallen. Die Chance, meine Zeit frei zu planen schafft deutlich mehr Möglichkeiten zur individuellen Anpassung der Aufgaben an meinen Biorythmus und meine Bedürfnisse. Das zukünftige Zeitprotokoll könnte in etwas so aussehen:

Zeitprotokoll (selbstständig)

Da die zukünftige berufliche Tätigkeit im Home Office stattfindet, entfällt (neben der Arbeit als Angestellte) auch der Hin- und Rückweg zur Arbeit. Die Selbstständigkeit bildet den neuen zeitlichen Schwerpunkt im Alltag, welcher bei den Arbeitsstunden zwar umfangreicher ausfällt, als im Angestelltenverhältnis, unterm Strich jedoch mehr Zeit für Uni und Sport erlaubt.

Ein weiterer großer Vorteil dieser neuen Situation ist auch, dass ich den Zeitpunkt zum Lernen selbst bestimmen und dann z.B. morgens lernen kann, statt abends nach der Arbeit. Ich erhoffe mir dadurch mehr Zufriedenheit und Ausgeglichenheit und Spaß an der Arbeit und am Lernen.

Sicherlich ist meine Situation nicht 1:1 auf andere Fernstudenten übertragbar, aber sie zeigt, dass man nach der Analyse der eigenen Situation, manchmal Änderungen vornehmen und Entscheidungen treffen muss. Auch, wenn man, wie die Mehrheit der Fernstudenten, angestellt ist, können Änderungen bewirkt werden. So kann man z.B. mit dem Chef über die persönliche Situation sprechen und versuchen, mehr Flexibilität in der Arbeitsgestaltung auszuhandeln. Oder man holt sich als fernstudierende Mutter vom Partner und der Familie Unterstützung bei der Hausarbeit oder anderen familiären Verpflichtungen. Egal, wie die persönliche Situation aussehen mag – man hat sein Leben selbst in der Halt und findet sicherlich Ansätze, um seine Zeit (inkl. Erholungsphasen) effektiver einzusetzen.

Zeitplanung konkretisieren

Nachdem man sich einen Überblick über die anstehenden Aufgaben gemacht und eine Analyse der Zeitfresser vorgenommen hat, kann man mit der konkreten Zeitplanung beginnen. In den obigen Grafiken lässt sich ablesen, wie viel Zeit man insgesamt am tag für welche Tätigkeiten aufwenden möchte. Für mein Fernstudium wären dies dann ca. 2,5 Std. pro Tag, die ich insgesamt investieren möchte.

Bei der konkreten Zeitplanung geht es darum, den genauen Zeitpunkt, die Dauer, sowie den Ablauf der Lernzeit zu planen. Ich persönlich finde es effektiver, die 2,5 Std. am Stück zu lernen und am besten morgens damit zu beginnen. Damit vermeide ich, das Lernen nach hinten zu verschieben und habe es gleich hinter mir. Außerdem kann ich morgens effektiver lernen.

Das Planen kann so aussehen, dass man sich bereits am Tag zuvor Gedanken über die morgige Tagesplanung macht. Auch eine komplette Wochenplanung ist von Vorteil, da diese langfristiger und strategischer ausgerichtet ist. Der Wochenplan kann dabei flexibel gestaltet werden und sollte auch im Laufe der Woche kontinuierlich auf Aktualität überprüft werden (z.B. falls unvorhergesehene Termine auftreten). Oft kommen auch kurzfristig dringendere Aufgaben dazwischen, die nicht aufgeschoben werden können und schnell zu erledigen sind. Diese haben dann natürlich Vorrang, kommen jedoch i.d.R. nicht allzu oft vor. Die meisten Termine haben einen Zeitrahmen, welcher im Zeitplan berücksichtigt werden kann.

Neben Zeiten zum Organisieren und Ordnen, sind auch Pufferzeiten ein wichtiger Bestandteil eines Zeitplans. Pufferzeiten entlasten und wirken Stress vor, falls wirklich mal etwas Unvorhergesehenes eintritt. Damit ermöglich sie es, trotz kleinerer Zwischenfälle, den Zeitplan dennoch einzuhalten.

Ein Zeitplan sollte schriftlich festgehalten werden und zudem eine Notiz enthalten, was das Ziel der Lernzeit war. Ziele könnten z.B. das Bearbeiten von Kapiteln im Studienheft („Heute bearbeite ich Kapitel 4-5), das Lösen bestimmter Übungsaufgaben („Heute rechne ich alle Selbstkontrollaufgaben der Kurseinheit 2 nochmal durch“) oder das Verständnis gewisser Kursinhalte („Heute lese und übe ich so lange, bis ich die Umformung des Simplextableaus verstanden habe“) sein.

Gerade das letzte Lernziel zeigt deutlich, dass es nicht immer leicht ist, die Lernzeiten richtig abzuschätzen. Manchmal dauert es halt länger, als die vordefinierte Zeit. Ich saß auch einige Stunden da, bis ich die Simplexumformung wirklich nachvollziehen konnte…

In dem Fall sollte man Lernziele, die nicht erledigt werden konnten, in den Tagesplan des nächsten (!) Tages übertragen. Wichtig ist es nur, aus den eigenen Fehlplanungen zu lernen, die Ursachen zu ergründen und es in Zukunft besser zu machen. Denn man wird selten einen perfekten Zeitplan aufstellen und exakt einhalten können.

Ein Zeitplan ist nie in Stein gemeißelt, sondern dient vielmehr als Orientierungshilfe und Indikator für Lernfehler und die Zeiteinteilung, die für einen persönlich optimal ist.

Zeitmanagement by delegation

Ein Zeitplan ist neben der Optimierung der eigenen Tagesplanung auch ein guter Grund, unliebsame Aufgaben zu delegieren. Schließlich kann man fehlende Zeit mit dem eigenen Zeitplan begründen. Hierzu gehört auch, zwar freundlich, aber ununmissverständlich „Nein“ sagen zu können. Ob in der Arbeit oder in der Familie – Viele Menschen versuchen es allen recht zu machen und nehmen unliebsame Aufgaben anderer an. Diese Gefälligkeiten stehlen aber nur Zeit und verursachen unnötig Stress. Viel besser ist es, einfach mal „Ja“ zu den eigenen Zielen, Wünschen und Bedürfnissen zu sagen. Und auch, wenn es z.B. bei den Kollegen mal kurzfristig schlecht aufstößt, werden sie sich schnell an die neue Situation gewöhnen und nicht mehr jeden unliebsamen Kram bei einem abladen.

Auch ein Gespräch mit Familie, Kollegen oder Chef kann zur Schaffung langfristiger Delegationsbereiche beitragen, entlasten und das Fernstudium fördern.

Delegieren ist nicht immer einfach, weil man oft denkt, man selbst kann es immer noch am besten, aber auch diese Einstellung muss man ablegen, wenn man stressfreier leben und mit freiem Kopf lernen möchte.

Je bewusster man sich dessen wird, wofür man seine Zeit verwenden möchtest, umso energischer wird man auch seine Ziele verfolgen. Nimmt das Fernstudium eine hohe Priorität im Alltag ein, so wird man auch die geplanten Lernzeiten besser einhalten und durchsetzen können. Zur Einhaltung des Zeitplans und für langfristigen Studienerfolg darf man eben nicht immer nach dem Wind gehen, sondern muss selbst die Segel setzen und sein Ziel, den erfolgreichen Abschluss des Fernstudium, immer im Auge behalten ;)!

Über den Autor

Alicia
Hier schreibt Alicia, 36 aus dem schönen Geesthacht an der Elbe. Im WS 2010/11 habe ich ein WiWi-Fernstudium an der Fernuni-Hagen begonnen - Und bereits nach 18 Monaten erfolgreich abgebrochen. Die Gründe: Eine voreilige Entscheidung, berufliche Veränderungen und die Einsicht, dass nicht jeder der geborene Fernstudent ist. In meinem Blog berichte ich über persönliche Erfahrungen, Eindrücke, Probleme und Fragen aus meiner Fernstudienzeit, sowie allgemeine Informationen und News rund um das Thema Fernstudium und wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge. Mein Ziel ist es, Studieninteressierte bei ihrer Entscheidungsfindung zu unterstützen, damit das Projekt Fernstudium auch ein nachhaltiger Erfolg wird.

2 Kommentare zu "Fehler 7 beim Fernstudium: Verzicht auf Zeitplan"

  1. Hi Alicia!

    Ich lese schon länger deinen Blog und finde es wirklich bewunderswert, wieviel Zeit du dafür anscheinend opferst (warum gibt es dafür denn keinen Balken? ;)). Wie lief denn eigentlich deine erste Klausur- die war doch letzte Woche, oder? Und welche Module hast du fürs nächste Semester belegt?
    Ich habe dieses WS übrigens auch mit dem WIWI Studium angefangen, habe als erste Klausur aber Finanzierung gehabt, was ganz ok war.

    Viele Grüße und noch viel Erfolg!

    Lena

  2. Hey Lena,

    vielen Dank für deinen Kommentar!

    Ja, eigentlich hätte der Blog einen eigenen Balken verdient ;), aber die Zeit für die Artikel könnte auch in der Zeit für eigene Projekte, Fernsehen und Schlafen verbucht werden.

    Letzte Woche hätte ich eigentlich meine erste Klausur geschrieben (Wiwi), die ich jedoch aufgrund der bevorstehenden Selbstständigkeit im April und dem damit einhergehenden Zeitaufwand verschoben habe. Ich schreibe EWiwi + Wirtschaftsmathe jetzt im nächsten Semester und habe daher keine neuen Module belegt, sondern diese als Kurswiederholer nochmal belegt.

    Mit den Studienheften für EWiwi bin ich durch, jetzt geht´s erstmal an Wirtschaftsmathe. Es ist echt am besten, Mathe möglichst schnell zu belegen, da es auch bei EWiwi einiges erleichtert.

    Aber cool, dass bei dir Finanzierung gut geklappt hat. Bei der Reihenfolge der Module ist man ja ziemlich frei. Ich bin erstmal froh, wenn ich diese beiden hinter mir habe. Aber: Neues Semester, neues Glück ;)!

    Ich wünsche dir weiterhin alles Gute bei deinem Fernstudium und viel Spaß & Erfolg!

    Viele Grüße,

    Alicia

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